Das Containerschiff "Al Nefud" der Reederei Hapag-Lloyd liegt am Containerterminal Burchardkai im Hafen Hamburg. © picture alliance / dpa Foto: Christian Charisius

Shell liefert Hapag-Lloyd LNG für neue Großcontainerschiffe

Stand: 27.02.2023 20:02 Uhr

Der Energiekonzern Shell und die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd haben eine mehrjährige Vereinbarung zur Lieferung von verflüssigtem Erdgas (LNG) als Kraftstoff für Großcontainerschiffe der Hamburger Reederei vereinbart.

Die Bunkerung für die zwölf neuen Schiffe mit einer Kapazität von mehr als 23.500 Standardcontainern beginne voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte in Rotterdam, teilte Hapag-Lloyd am Montag mit. Die ultragroßen Dual-Fuel-Containerschiffe sollen in den Europa-Fernost-Verkehren eingesetzt werden und große Häfen wie Rotterdam, Hamburg, Singapur und Schanghai anlaufen.

Ein Viertel weniger CO2-Ausstoß durch LNG

Shell verfügt eigenen Angaben zufolge über 15 LNG-Bunkeranlagen in 10 Ländern. Laut Hapag Lloyd reduziert sich durch den LNG-Einsatz der CO2-Ausstoß im Vergleich zum Betrieb mit herkömmlichen Kraftstoffen um bis zu 23 Prozent. Darüber hinaus entfielen Partikelemissionen nahezu vollständig.

Hapag-Lloyd will bis 2045 klimaneutral werden

Hapag-Lloyd will bis 2045 klimaneutral sein. Mit einer Flotte von 252 Containerschiffen und einer Gesamttransportkapazität von knapp 1,8 Millionen Standardcontainern gilt Hapag-Lloyd derzeit als die fünftgrößte Linienreederei der Welt.

Partnerschaft zur Dekarbonisierung von Kraftstoffen

Shell und Hapag-Lloyd haben nach eigenen Angaben darüber hinaus eine strategische Partnerschaft vereinbart, um die Dekarbonisierung alternativer Schiffskraftstoffe zu beschleunigen. Der Schwerpunkt liege dabei etwa bei verflüssigtem Biomethan sowie verflüssigtem und wasserstoffbasiertem E-Methan. Verflüssigtes Biomethan habe das Potenzial, die Treibhausgasemissionen um bis zu 100 Prozent zu reduzieren.

Was ist LNG?

LNG ist die Abkürzung für Liquefied Natural Gas. Es ist der derzeit schadstoffärmste fossile Brennstoff, der in der Schifffahrt und im Schwerlastverkehr einsetzbar ist. Das Erdgas wird auf minus 162 Grad Celsius gekühlt und damit verflüssigt. Da es nur etwa ein Sechshundertstel des Volumens von gasförmigem Erdgas aufweist, kann es in große Tanker geladen und per Schiff oder Lkw über weite Strecken transportiert werden - unabhängig von Pipelines. Gerade im Vergleich zum Dieselmotor stoßen moderne LNG-betriebene Motoren weniger CO2 aus, bei Schiffen und im Schwerlastverkehr etwa 20 Prozent weniger. Der Ausstoß von Schwefeloxiden und Rußpartikeln wird ganz vermieden. Allerdings sind die Investitionskosten für ein Schiff mit einem zusätzlichen LNG-Motor um 20 bis 30 Prozent höher als für einen herkömmlichen Schiffsantrieb. Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 28.02.2023 | 06:00 Uhr

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