Säumige Mieter: 921 Zwangsräumungen in Hamburg
Im vergangenen Jahr sind in Hamburg mehr als 900 Wohnungen zwangsgeräumt worden. Das geht aus der Antwort des Justizministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor. Bundesweit gab es demnach mehr als 29.000 Zwangsräumungen.
Mitten in der Pandemie die eigene Wohnung zu verlieren - das ist für viele Menschen ein empfindlicher Einschnitt. Zwangsräumungen gab es in Hamburg im vergangenen Jahr insgesamt 921 Mal, das ist ein leichter Rückgang - im Jahr zuvor waren es noch 977. Und 2019 kam der Gerichtsvollzieher in Hamburg sogar zu mehr als 1.200 Zwangsräumungen. In Mecklenburg-Vorpommern sind 873 Wohnungen zwangsgeräumt worden, in Niedersachsen 2.285.
Linke fordert Räumungsverbot
Die wohnungspolitische Sprecherin der Linken, Caren Lay, sagte: Wer die Corona-Pandemie finanziell gerade so überstanden habe, sollte nicht während der Energiekrise auf die Straße gesetzt werden. Jede Zwangsräumung sei eine zuviel, so Lay. Sie forderte ein Winterpaket für warmes und sicheres Wohnen. Kündigungen aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten müssten ausgeschlossen werden.
Hilfesuchende werden unterstützt
Um Zwangsräumungen zu vermeiden, gibt es in allen Hamburger Bezirken Fachstellen für Wohnungsnotfälle, bei denen man sich beraten lassen kann. Viele Hilfesuchende werden auch finanziell unterstützt, indem zum Beispiel die Mietschulden für eine bestimmte Zeit übernommen werden.