Rot-Grün will in Hamburg den Freiwilligendienst stärken
Viele Einrichtungen wie Altenheime, Theater, Nationalparks oder Kindergärten bieten jungen Menschen die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren. Doch es gibt immer weniger Bewerberinnen und Bewerber. SPD und Grüne in Hamburg wollen etwas dagegen tun.
Eine Kampagne und Bonusaktionen sollen in Hamburg helfen, um die Jugendfreiwilligendienste zu stärken - das ist der Plan von Rot-Grün. Die Regierungsparteien wollen sich zudem beim Bund für eine bessere Bezahlung und Teilzeitoptionen bei Freiwilligem Sozialen Jahr (FSJ) oder Freiwilligem Ökologischen Jahr (FÖJ) einsetzen, wie aus einem Antrag der Fraktionen von SPD und Grünen für die Bürgerschaft am kommenden Mittwoch hervorgeht.
Bonusaktionen sollen Programme ankurbeln
"In der Pandemie sind die Anmeldezahlen leider zurückgegangen", sagt der SPD-Abgeordnete Ali Simsek. Man wolle das Freiwilligenjahr attraktiver gestalten. Bonusangebote der Hamburger Engagement-Card sollen zum Beispiel auch von Freiwilligendienstlerinnen und -dienstlern genutzt werden können. Mit der geplanten Karte sollen Vergünstigungen bei öffentlichen Einrichtungen und Geschäften möglich sein.
Außerdem sieht der Antrag vor, dass geprüft wird, wie Geflüchtete unterstützt werden können, die sich für während eines FSJ oder FÖJ engagieren möchten. Als Vorbild soll hierbei das Bundesprogramm "Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug" dienen, in dessen Rahmen von 2016 bis 2018 auch Intensivsprachkurse angeboten wurden.
Freiwilligendienst als erste berufliche Orientierung
Insbesondere nach der Schule biete die Mitarbeit in einer sozialen Einrichtung die Möglichkeit, um erste "Weichen für das Berufsleben zu stellen", so Simsek. Zudem würden bei den Freiwilligendiensten wichtige Grundlagenkenntnisse über Politik und Gesellschaft vermittelt.
Freiwilliges Engagement stärke Zusammenhalt und Stabilität der Gesellschaft, sagt der Ehrenamts-Experte der Grünen, Yusuf Uzundag. In Hamburg gebe es eine Vielzahl an professionellen Trägern und spannenden Aufgaben. Darüber wolle man mit der Kampagne informieren, so Uzundag. Auch müssten die Lebensverhältnisse der Interessentinnen und Interessenten stärker berücksichtigt werden. "Die derzeitige Krise macht den Alltag der Freiwilligen deutlich teurer. Viele wünschen sich zudem flexible Arbeitszeiten", erläutert Uzundag.