Rot-Grün will Menschen in Hamburg besser vor Hitze schützen
Heiße Tage, tropische Nächte - die Zahl der Hitzewellen nimmt zu. Gerade eine dicht bebaute Stadt wie Hamburg heizt sich im Sommer auf. Die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen fordern daher mehr Tempo beim Erstellen eines Hitzeaktionsplans.
Es geht den beiden Fraktionen darum, dass ältere, vorerkrankte Menschen, aber auch Kleinkinder, Schwangere, Obdachlose und Menschen, die sich tagsüber viel im Freien aufhalten müssen, besser geschützt werden. Für viele bedeute Hitze ein gesundheitliches Risiko.
Mehr frei zugängliche Trinkwasser-Angebote gefordert
Für Linus Görg (Grüne) ist es wichtig, gerade die Betroffenen in die Erstellung eines Hitzeaktionsplanes miteinzubeziehen. Neben Behörden, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Verbänden sollen vor allem die Bezirke und Seniorenbeiräte beteiligt werden. Britta Schlage, seniorenpolitische Sprecherin der SPD, will dabei auch die Gesundheitsaufklärung verstärken, zum Beispiel in Form von Warnmeldungen an besonders heißen Tagen. Außerdem will Rot-Grün mehr frei zugängliche Trinkwasser-Angebote in der Stadt oder auch sogenannte Cooling Center - also kühle Räume, wie etwa Kirchengebäude oder unterirdische Bahnsteige.
Kirche St. Johannis als Zufluchtsort vor Hitze
In der Kirche St. Johannis von Pastorin Andrea Busse in Harvestehude ist es meistens angenehm kühl. Der Bau aus dem Jahr 1882 könnte Teil des neuen Hitzeaktionsplans des Senates werden. Als offizieller Zufluchtsort bei Sommerhitze. "Wir haben die Kirche jeden Tag von 10 bis 18 Uhr offen, damit die Leute eine Möglichkeit haben, hier rein zu kommen. Viele machen das auch, kommen immer wieder - Junge, Alte - setzen sich hin, zünden eine Kerze an, sprechen ein Gebet. Und natürlich steht die Kirche all denen offen, die draußen vor der Hitze fliehen", so Busse.
Hamburger CDU reagiert verwundert auf Pläne
Zweimal hatte die CDU-Fraktion bereits im vergangenen Jahr entsprechende Anträge zum Hitzeaktionsplan in die Hamburgische Bürgerschaft eingebracht. Sie scheiterte damit aber. Die Maßnahmen der Anträge unterscheiden sich nicht großartig. Dass jetzt SPD und Grüne den Senat auffordern, den Hitzeaktionsplan zügig voranzutreiben, verwundert den umweltpolitischen Sprecher der CDU, Sandro Kappe: "Das hätten wir schon viel früher haben können."
Stadt informiert online über Umgang mit Hitze
Klar ist, dass mehr Stadtgrün oder auch bauliche Veränderungen, etwa an Altenheimen oder Krankenhäusern, nicht von heute auf morgen umgesetzt werden können. Online gibt es bereits ein Informationsangebot der Stadt unter www.hamburg.de/sommerhitze.