Radwege in Hamburg: Wie Verbände den Ausbau bewerten
Mehr Platz für Fahrradfahrende - das hat sich Hamburg mit der Radverkehrsstrategie vorgenommen. Radwege, auf denen sich die Menschen aller Altersgruppen wohlfühlen, sollen gebaut werden, so das Versprechen der Stadt.
57 Kilometer Radwege sind im vergangenen Jahr gebaut oder saniert worden. Verbände von Rad- und Autofahrenden bewerten den Erfolg unterschiedlich. Der Automobil-Club ADAC sieht die Stadt auf einem guten Weg und meint: Die Autos waren zu lange im Fokus, jetzt müssen sie Platz abgeben. In einer ADAC-Studie von Januar hatte sich allerdings gezeigt, dass die Radfahrenden nicht zufrieden sind, obwohl das Radwegenetz massiv ausgebaut wurde.
ADFC fordert mehr Pop-Up-Fahrradwege
Das wundert Dirk Lau vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) in Hamburg nicht. Auf fast allen großen Hauptstraßen hätten Radfahrende zu wenig Platz, kritisiert er. Der ADFC fordert mehr Pop-Up-Fahrradwege und Verkehrsversuche, die das schnell ändern könnten. Und die Stadt müsse dem Rad- und Fußverkehr in Neubauvierteln einen größeren Stellenwert einräumen, sagt Lau. In der Hafencity hat sich seiner Ansicht nach gezeigt, wie man es nicht machen soll. Dort sei noch fürs Auto geplant worden - und deshalb müsse jetzt nachgebessert und umgebaut werden.
Im bundesweiten Städteranking des ADFC erreichte Hamburg bundesweit den sechsten Platz.