Preise beim HVV sollen im kommenden Jahr steigen
Die Fahrkarten des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) sollen ab Januar um 1,8 Prozent teurer werden. Das hat der Senat am Dienstag beschlossen. Allerdings ist der Preisanstieg bei einzelnen Tickets doch deutlich höher.
Nur mit einem statistischen Trick kommt der HVV auf den Anstieg von 1,8 Prozent: Er gewichtet nach dem Geld-Umsatz der Ticketarten. Und den beherrscht das HVV-Deutschlandticket, das 873.000 Kundinnen und Kunden besitzen - und das sich nicht im Preis erhöht.
Ein Plus von 8 Prozent bei Tages- und Kinderkarte
Viel seltener verkauft werden inzwischen die Einzelfahrscheine - hier kommt man ab Januar auf eine durchschnittliche Preissteigerung von etwa 6 Prozent. Um satte 8 Prozent verteuern sich das Nahbereich-Ticket - es steigt von 2,50 Euro auf 2,70 Euro - und auch das Kinder-Ticket. Für die beliebte 9-Uhr-Tageskarte sind im kommenden Jahr statt 7,10 Euro 7,50 Euro fällig - ein Plus von 5,5 Prozent. Der HVV betont ausdrücklich, man gebe die stark gestiegenen Betriebskosten nur zum kleinen Teil an die Fahrgäste weiter. Zehn Millionen Euro Mehreinnahmen kalkuliert der HVV.
Sudmann: "Verkehrspolitisch kontraproduktiv"
Die Linkenpolitikerin Heike Sudmann kritisiert die Preiserhöhung. "Bei den Nahbereichs-Fahrten und den Kinder-Karten acht Prozent draufzuschlagen, das ist ein Hammer - und verkehrspolitisch völlig kontraproduktiv," kritisiert Sudmann. Die Tariferhöhung muss noch durch die Bürgerschaft.
Finanzierung des Deutschlandtickets weiter unklar
Unklar bleibt dagegen die langfristige Finanzierung des Deutschlandtickets. Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) sieht es erstmal positiv und erklärt: "Das Deutschland-Ticket wird auch 2024 fortgeführt. Es geht jetzt darum, das Ticket weiterzuentwickeln und noch mehr Fahrgäste dafür zu gewinnen." Bereits 873.000 Kundinnen und Kunden haben ein HVV-Deutschlandticket.