49-Euro-Ticket trotz Erfolg für den HVV ein Minusgeschäft

Stand: 04.09.2023 08:59 Uhr

Das Deutschlandticket ist trotz seines Erfolgs für den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) bisher ein Minusgeschäft. Es gebe zwar 280.000 neue Kundinnen und Kunden, aber die könnten den Einnahmeverlust nicht ausgleichen, heißt es.

49 Euro im Monat - das ist halb so viel, wie bis Mai ein Abonnement für den Hamburger Stadtbereich gekostet hat. Die Kehrseite: Mehr als eine halbe Millionen Altkundinnen und -kunden lassen heute weniger Geld in die HVV-Kasse fließen. Trotz vieler Neukundinnen und -kunden ist das Deutschlandticket für den HVV ein Minusgeschäft.

Oliver Wutke im Studio von NDR 90,3 © NDR Foto: Marco Peter
AUDIO: HVV: Deutschlandticket trotz vieler Neukunden ein Minusgeschäft (1 Min)

Deutschlandticket im Umland besonders beliebt

Pendlerinnen und Pendler aus dem Umland sparen seit Einführung des vergünstigten Tickets besonders viel. Wer aus Lüneburg, Mölln oder Stade kommt, hat früher zum Teil 200 Euro im Monat gezahlt. Deshalb ist das Deutschlandticket gerade auch im Umland beliebt.

Dressel will weitere Zuschüsse vom Bund

Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) pocht auf weitere Bundeszuschüsse, um das Ticket in Zukunft so günstig zu halten: "Ich glaube, so ehrlich muss man sein, dass wir irgendwann in den 2030er-Jahren vermutlich eine 5 vorne beim Preis haben. Aber das wir eine ganz maßvolle Preisentwicklung haben, da hat der Bund es jetzt in der Hand." Der Bund habe das 49-Euro-Ticket angeschoben und müsse nun auch mit helfen die Rechnung zu bezahlen, so Dressel weiter.

Verkehrssenator: Investitionen nötig, aber auch teuer

Auf Hamburg selbst kommen aber auch hohe Kosten zu, sagt Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne): "Hamburg braucht ganz dringend einen 'Schienenschub', weil wir haben das wirklich über Jahrzehnte vernachlässigt." Dabei denkt Tjarks besonders an eine zusätzliche Elbbrücke und an den neuen S-Bahntunnel durch die Innenstadt. Trotz vieler Baustellen, die beispielsweise der Tunnelbau mit sich bringt, seien die Maßnahmen notwendig, um für Fern- und Pendlerzüge Platz zu schaffen. Neue U- und S-Bahnlinien seien teuer, aber nötig, um die zusätzliche Kundschaft auch transportieren zu können.

Auslastung höher als vor Corona

Schon jetzt ist die Auslastung der Busse und Bahnen beim HVV höher als vor der Corona-Pandemie. Im Juli waren acht Prozent mehr Menschen unterwegs als im Sommer 2019.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 04.09.2023 | 06:00 Uhr

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