Messe OMR in Hamburg: Stinkbombe bei Auftritt von Lindner
Während des Auftritts von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bei der Digitalmesse OMR in Hamburg ist am Mittwoch eine Stinkbombe entdeckt worden.
Ein übler Geruch breitete sich innerhalb von Minuten in der großen Halle aus. Ein Sanitätsdienst habe die Stinkbombe kontrolliert und sie als gesundheitlich unbedenklich eingestuft, sagte eine OMR-Sprecherin in Hamburg. Die Halle, in die rund 7.000 Menschen passen, sei danach gelüftet worden, die Feuerwehr habe nicht gerufen werden müssen. Es sei keine Buttersäure gewesen. Ein Täter sei noch nicht ermittelt worden, sagte die Sprecherin.
Lindner reagiert gelassen
Lindner reagierte gelassen auf den Vorfall. Er habe nichts gemerkt, schrieb er am Abend auf der Plattform X. Der FDP-Chef dankte den Zuhörerinnen und Zuhörern, die dabei geblieben waren. "Respekt und Dank! Und ein Ätsch an die Störer", schrieb Lindner in einem weiteren Post. In seiner Rede wies Lindner auf die Bedeutung Künstlicher Intelligenz hin. Bei allen Risiken dürfe Deutschland die rasante Entwicklung nicht verschlafen.
Zehntausende auf dem Hamburger Messegelände
Rund 67.000 Menschen waren am Dienstag und Mittwoch zu der Digitalmesse geströmt. OMR steht für Online Marketing Rockstars. Und OMR ist eine Hamburger Firma, die andere Unternehmen in Online-, Software- und Podcast-Fragen berät. Seit 2011 veranstaltet sie das Festival. Zwei Tage lang präsentierten etwa 500 Unternehmen ihre digitalen Angebote - auch der NDR und die ARD waren dabei. Insgesamt rund 900 Prominente sowie Influencerinnen und Influencer erklärten an den beiden Messetagen auf den Bühnen und Masterclass-Podien, mit welchen Strategien sie erfolgreich wurden. Die Fachmesse sollte zudem Entscheidern und Entscheiderinnen von Unternehmen helfen, neue Geschäftskontakte zu knüpfen.
Auch Koons und Schweinsteiger dabei
Am zweiten Tag der OMR trat auch der Künstler Jeff Koons auf. Der US-Amerikaner sprach über seine gigantischen Ballonskulpturen und darüber, wie er an der New Yorker Börse arbeitete, um seine Kunst zu finanzieren. Ex-Fußballprofi Bastian Schweinsteiger redete über die anstehende EM und seine Rolle als ARD-Experte sowie über die NDR Formate "Wir Weltmeister. Auf der Suche nach 2014" und "Wir Weltmeister. Abenteuer Fußball-WM 2014" (Dokuserie, ab 22. Mai in der ARD Mediathek).
Kardashian bringt Promi-Glanz nach Hamburg
Promi-Glanz brachte Reality-TV-Star und Unternehmerin Kim Kardashian aus den USA bereits am Dienstag in die Hamburger Messehallen. Dieser Auftritt sei für sie perfekt gewesen, um nicht auf die After-Show-Partys der Met Gala am Montag in New York gehen zu müssen, sagte die 43-Jährige am Nachmittag auf der großen OMR-Bühne. "Das ist nicht wirklich mein Ding. Und so war es die perfekte Ausrede, hierherzukommen." Sie sei direkt von dem Mode-Event aus zum Flugzeug gegangen und habe dann im Flieger geschlafen, sagte sie in einem gut 45-minütigen Interview.
"Free Palestine": Interview durch Zwischenrufe gestört
Sie sei nicht das erste Mal in Deutschland, sagte Kardashian weiter. Aber sie wisse nicht mehr, ob sie schon mal in Hamburg gewesen sei, sagte sie mit einem Lächeln. Kardashian sprach viel über ihr Unternehmen. Themen waren aber auch ihre Instagram-Aktivitäten und der Umgang in der Familie mit Smartphones und Tablets. Kardashian ist eine Influencerin mit einer enormen Reichweite. Die vierfache Mutter hat allein auf Instagram rund 363 Millionen Followerinnen und Follower. Das Interview wurde von einer Zwischenruferin unterbrochen. Eine Frau mit Kopftuch rief etwa eine Minute lang immer wieder "Free Palestine" und wurde schließlich von mehreren Sicherheitsleuten aus der Halle geleitet.
Habeck nutzt Auftritt für Grundsatzrede
Einer der ersten Vorträge am Dienstag kam von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). In einer leidenschaftlichen und ohne Skript gehaltenen Rede forderte er jede und jeden auf, sich für die Demokratie einzusetzen. "Populisten, Radikale, Rechtsradikale wollen den Kern, das Gemeinwesen, das unser Land in den vergangenen 70 Jahren geworden ist, in Frage stellen - vielleicht zerstören", sagte der Grünen-Politiker. Die Demokratie stehe deshalb unter so großem Druck wie selten zuvor.
Prominente Music-Acts
Zudem waren Ski Aggu und Otto Waalkes überraschend gemeinsam aufgetreten. Am Dienstagabend spielten Tokio Hotel, Shirin David sollte am Mittwochabend auftreten.
Während der OMR waren die Hamburger Hotels voll. Die Karolinenstraße wurde gesperrt, für 4.000 Anwohnende gab es Verkehrseinschränkungen. Die Ticketpreise für das Festival betrugen zwischen 500 und 900 Euro.
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