Norddeutsche Windindustrie sieht sich auf Wachstumskurs
Die Windindustrie in Norddeutschland blickt insgesamt zuversichtlich in die Zukunft. Laut einer Umfrage der Gewerkschaft IG Metall Küste gehen zwei Drittel der Betriebsräte von Unternehmen davon aus, dass der Markt in den kommenden Monaten weiter wächst. Gefahr droht aber durch Fachkräftemangel und durch Konkurrenz aus China.
Bis 2030 soll 80 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen - das ist das Ziel der Bundesregierung. Dazu muss die Leistung der Windräder an Land und auf See insgesamt verdoppelt werden. Das merken die Unternehmen der Branche in ihren Auftragsbüchern. Die Auslastung liegt bei knapp 90 Prozent - und dürfte in den kommenden Jahren eher noch steigen.
Offene Stellen können nicht besetzt werden
Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, warnt dennoch: "Die Windkraftindustrie ist noch nicht über den Berg." Es sei besser geworden, aber es gebe auch noch große Herausforderungen. So haben vier von fünf Unternehmen Probleme, offene Stellen zu besetzen. Nicht einmal jeder zweite Ausbildungsplatz kann besetzt werden. Und knapp die Hälfte der Unternehmen hat in den vergangenen Monaten Teile der Produktion ins Ausland verlagert.
Schutz vor Konkurrenz aus China gefordert
Die IG Metall fordert beim Ausbau der Windkraft, dass heimische Unternehmen besonders unterstützt werden - auch, um sie vor Konkurrenz aus China zu schützen. Friedrich: "Je länger wir warten, umso mehr werden Komponenten von China nach Deutschland gebracht." Zulieferer würden dann auch selbst Produktion nach China verlagern.
In der kommenden Woche trifft sich die Branche in Hamburg bei der größten internationalen Messe, der WindEnergy Hamburg.