Nahost-Krise und fragile Wirtschaft: Was Hapag-Lloyd plant
Die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd hat mit rund 813 Millionen Euro Gewinn im ersten Halbjahr ein besseres Ergebnis eingefahren als ursprünglich erwartet. Trotzdem liegen die Zahlen deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Grund dafür ist vor allem die Nahost-Krise.
Dass die Zahlen bei Hapag-Lloyd besser als prognostiziert ausfallen, liegt an der gestiegenen Nachfrage nach Containern in den letzten Monaten. Denn durch die Krise im Suezkanal nehmen die Schiffe den längeren Weg um das Kap der guten Hoffnung. Das wiederum führt dazu, dass weniger Schiffe zur Verfügung stehen und die Preise dadurch steigen.
Um auch zukünftig fristgerecht liefern zu können, startet ab kommenden Jahr die sogenannte Gemini Cooperation - eine strategische Partnerschaft mit dem dänischen Mitbewerber Maersk.
Seche neue Schiffe und eine halbe Million Container mehr
Bereits jetzt sind sechs neue Schiffe bei den Hamburgern zusätzlich in der Flotte. Bis Jahresende sollen zusätzlich 500.000 neue Container angeschafft werden.
Prognose "außerordentlich schwierig"
Ob die Frachtkosten in diesem Jahr wieder sinken werden und wie sich die Nachfrage überhaupt entwickelt, ist laut Wirtschaftsexperte Henning Vöpel offen: "Die Weltwirtschaft ist fragil und es herrschen außerordentlich schwierige Bedingungen, um eine zuverlässige Prognose für das zweite Halbjahr abzugeben", sagte er im Gespräch mit dem Hamburg Journal.
Auch Hapag-Lloyd hält sich mit Prognosen eher bedeckt. "Wir gehen im Moment davon aus, dass sich zumindest kurzzeitig nichts ändern wird, aber vielleicht mittel-, oder spätestens langfristig", sagte Sprecher Nils Haupt.