Mutter im Wahn getötet: 29-Jähriger kommt dauerhaft in Psychiatrie
Im Mai dieses Jahres hat ein junger Mann aus Blankenese im Wahn seine Mutter getötet. Nun kommt der 29-Jährige dauerhaft in die Psychiatrie. Das hat das Hamburger Landgericht am Montag entschieden.
Laut Gericht hat der Beschuldigte eine Schizophrenie, die durch übermäßigen Cannabis-Konsum in jungen Jahren begünstigt worden sei. Er sei bei der Tat schuldunfähig gewesen. In dem sogenannten Sicherungsverfahren hatten Verteidigung und Staatsanwaltschaft die Unterbringung in der Psychiatrie zuvor übereinstimmend beantragt.
Richterin warnt vor Gefahren des Cannabis-Konsums
Die Vorsitzende Richterin sagte, mal wieder sei ein frühzeitiger Cannabis-Konsum Auslöser einer "schrecklichen Tragödie" gewesen. Ihre Kammer habe in den vergangenen Monaten über mehrere solcher Fälle verhandelt. Es müsse viel mehr über die Gefahren von Cannabis aufgeklärt werden, sagte die Richterin bei der Urteilsverkündung.
Psychiater: Regelmäßiges Kiffen kann Psychose auslösen
Regelmäßiges Kiffen könne eine Psychose auslösen, wenn jemand dafür eine genetische Veranlagung habe. Das hatte ein Psychiater im Prozess ausgeführt. Aber niemand wisse, ob er oder sie diese Veranlagung habe. Deshalb gebe es immer wieder Fälle, in denen Cannabis-Konsumentinnen oder -konsumenten schizophren werden, und manche würden im Verfolgungswahn töten.
29-Jähriger hielt Mutter für "ferngesteuerte Roboterhexe"
Es seien ganz überwiegend nahestehende Menschen, die Opfer würden, so die Richterin. Denn die würden sich am meisten um den psychisch kranken Menschen kümmern und dadurch in den Fokus seines Verfolgungswahns geraten. Der 29-jährige Mann aus Blankenese hatte seine Mutter erschlagen, weil er sie im Wahn gar nicht erkannte und sie nach eigenen Worten für eine "ferngesteuerte Roboterhexe" hielt.