Musikclub Molotow kann länger am jetzigen Standort bleiben
Der Hamburger Musikclub Molotow kann länger als geplant am alten Standort am Nobistor auf St. Pauli bleiben. Das hat Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Mittwoch in der Bürgerschaft mitgeteilt.
Eigentlich war der Mietvertrag zum 30. Juni dieses Jahres gekündigt worden, jetzt kann der Musikclub bis Ende des Jahres bleiben. Eine entsprechende Vereinbarung hätten Vermieter und Clubbetreiber in Gesprächen zusammen mit Bezirk und Kulturbehörde getroffen, sagte Brosda. "Damit haben wir Zeit gewonnen, um eine langfristige Lösung für das Molotow zu finden."
Molotow soll Hotel weichen
Kurz vor Weihnachten war dem Molotow der Mietvertrag gekündigt worden, weil an der Stelle ein neues Hotel entstehen soll. Dies hatte in der Stadt zu einer Diskussion um den Erhalt der Club-Kultur geführt. Kurz vor Silvester waren mehr als 1.000 Menschen dafür auf die Straße gegangen.
Breite Unterstützung in der Bürgerschaft
Am Mittwoch hat sich auch die Bürgerschaft mit breiter Mehrheit für den Erhalt der Clubs in Hamburg ausgesprochen. Alle Fraktionen mit Ausnahme der AfD machten sich für das Molotow stark. "Ich freue mich über das klare Signal der Bürgerschaft für die Livemusik-Kultur in Hamburg", sagte Brosda. "Wir brauchen diese gesellschaftliche Übereinkunft, damit wir Clubs langfristig sichern können. Denn Clubs sind Teil unseres Kulturlebens."
Das Molotow soll eigentlich an seinen ursprünglichen Standort auf dem Areal der ehemaligen Esso-Häuser an der Reeperbahn zurückkehren. Doch der geplante Bau des sogenannten neuen Paloma-Viertels verzögert sich seit Jahren.