Linke kritisieren Wartezeit für Aufenthaltstitel in Hamburg
Auf der einen Seite klagen auch Hamburger Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber über Fachkräftemangel - auf der anderen Seite müssen Migrantinnen und Migranten immer länger auf eine Aufenthaltserlaubnis warten. Die ist aber Voraussetzung, um arbeiten zu können.
Sechs Monate oder länger müssen Migrantinnen und Migranten aktuell in Hamburg warten, bis sie eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bekommen. Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft nennt das eine "hausgemachte Förderung des Fachkräftemangels". Die Abgeordnete Carola Ensslen (Die Linke) wollte vom Senat in einer Kleinen Anfrage wissen, wie lange es dauert, bis über einen Antrag entschieden ist.
Anträge werden im Amt und bei der Polizei bearbeitet
Im Amt für Migration, so die Antwort des Senats, dauerte die Bearbeitungszeit in diesem Jahr durchschnittlich drei Monate. Hinzu kommt die Bearbeitungszeit für die Anfragen bei der Polizei. Die hat sich nach Angaben des Senats von rund sechs Wochen im vergangenen Jahr auf aktuell drei Monate erhöht. Grund dafür: gestiegene Anfragezahlen.
Linke fordert weniger Bürokratie
Untragbar, so bezeichnet Linken-Politikerin Ensslen die Bearbeitungszeit der Anträge. Betroffene seien in dieser Zeit oft gezwungen, Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen. Ensslen fordert mehr Personal in den zuständigen Ämtern und weniger Bürokratie für einen schnelleren Start von Migrantinnen und Migranten in Arbeit und Ausbildung.