Kommentar: Hamburgs Energiesparplan hat eine wichtige Aufgabe
Um es gleich zu sagen: Ich finde den Energiesparplan des Senats erstmal ganz gut. Der rot-grüne Senat hat sich ja Zeit gelassen, bis was kam. Aber dafür ist auch mehr drin als die üblichen Vorschläge: Licht aus beim Rathaus, der Elbphilharmonie, kaltes Wasser in den Behörden, Alsterfontäne abstellen und Brunnen trockenlegen.
Es wird an vielen Stellschrauben gedreht
Klar: Das wird natürlich auch gemacht, aber es wird an mehr Stellschrauben gedreht. In allen Behörden wird genau geguckt, welche Drucker und Kopierer abgestellt werden, leere Büros werden abgeschlossen und Thermostate erneuert. 20 Grad Raumtemperatur in Büros reicht auch. Wichtiger noch: Die Kraftwerke sollen im Winter mit Öl betrieben werden statt mit Gas.
Ein heißer Herbst
Ob das am Ende reicht, muss man sehen. Und natürlich kann immer noch mehr gemacht werden. Stimmt: Aber da kann natürlich jeder und jede in der Stadt seinen oder ihren Beitrag leisten. Viele machen das schon. Teils aus Überzeugung, teils aus finanzieller Not.
Steigende Kosten gefährden den sozialen Frieden
Denn eines ist auch klar: Es geht um mehr als um das Energiesparen. Die explodierenden Kosten bergen das Potenzial, den sozialen Frieden in der Stadt zu gefährden. Die Linke rechnet bereits jetzt mit einem heißen Herbst und Protesten. Und diese Proteste können nicht so leicht abgestellt werden wie Klimaanlagen und Heizungen. Hier den Menschen eine Perspektive zu geben ist mit die größte Herausforderung in der Energiekrise.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Energie
![NDR Logo NDR Logo](/resources/images/logos/ndr_printlogo.gif)