Kinderarztpraxis in Billstedt offenbar vor dem Aus
Erst eine neue Kinderarzt-Praxis in Rahlstedt - bald vielleicht schon eine neue in Billstedt. Die Kassenärztliche Vereinigung und die Hamburger Politik versuchen gerade, die schwierige Versorgungslage im Hamburger Osten zu verbessern. Und das tut auch Not, denn ein Arzt dort überlegt, die Praxis aufzugeben.
Diese Nachricht hatte viele aufgeschreckt: Noch in diesem Frühjahr könnte die Kinderarztpraxis beim Billstedt-Center schließen. Der Arzt Bastian Steinberg sagt, sie mache schon lange Verluste: "Es gelingt uns nicht, die nötigen Patienten-Zahlen durchzuschleusen, mit denen wir wirtschaftlich sein könnten." Grund dafür sei, dass viele Eltern kaum Deutsch könnten und viele Kinder schon sehr krank seien.
Ist Billstedt also ein Stadtteil, in dem Kinderärztinnen und-ärzte nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können? Claudia Haupt vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte bezweifelt das. "Natürlich ist es nicht so, dass man große Vermögen abschöpfen wird, aber man kann eine rentable Kinderarztpraxis überall in Hamburg führen."
Anreiz und Unterstützung
Einen Plan B gibt es zwar noch nicht, falls die Praxis tatsächlich geschlossen wird. Aber die Kassenärztliche Vereinigung will dafür sorgen, dass ein weiterer Kinderarzt oder eine weitere Kinderärztin nach Billstedt kommt. Mit 35.000 Euro will sie ihn oder sie unterstützen. Und das Bezirksamt Hamburg-Mitte will sich an der Suche nach Räumlichkeiten beteiligen.