Neuartige Kinderarzt-Praxis im Hamburger Osten eröffnet
Die Suche nach einem Kinderarzt oder einer -ärztin ist in Hamburg oft ein Geduldspiel. Für Eltern im Hamburger Osten gibt es jetzt eine gute Nachricht: In Rahlstedt hat eine neue Kinderarzt-Praxis eröffnet.
Die Praxis in Rahlstedt ist die erste in Hamburg, die nicht von Ärztinnen und Ärzten, sondern von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) betrieben wird - gewissermaßen dem Dachverband der Hamburger Kassenärzte und -ärztinnen. Die Kinderärztin hier ist also nicht selbstständig, sondern arbeitet als Angestellte und kann dadurch beispielsweise auf geregelte Arbeitszeiten hoffen.
Keine Unterschiede für Eltern in der Praxis
Mittel- oder langfristig soll die Praxis dann aber von ihr oder einem anderen Kinderarzt oder Kinderärztin übernommen werden. Für Eltern macht das besondere Modell der neuen Praxis keinen Unterschied - es wird das gesamte Spektrum der allgemeinen pädiatrischen Versorgung angeboten. Für die Eltern ist nur wichtig, eine Praxis in der Nähe zu haben. Insgesamt stehen in der Praxis fünf Behandlungsräume zur Verfügung.
Zu wenige Kinderärzte im Hamburger Osten
Schon seit Monaten liefen die Vorbereitungen, Politiker und Politikerinnen hatten immer wieder ungeduldig nachgefragt, wann es denn so weit ist. Hintergrund ist die schwierige Versorgungslage mit Kinderärzten und -ärztinnen im Hamburger Osten. Im Gespräch für den Standort war zunächst auch der benachbarte Stadtteil Billstedt. Hier überlegt ein Kinderarzt derzeit, seine Praxis bald zu schließen. Unklar ist, ob sich dann ein neuer Kinderarzt oder eine neue Kinderärztin findet - oder, ob viele Eltern längere Wege in Kauf nehmen müssen.
Auch Kinderkrankenhaus Wilhelmstift soll entlastet werden
Mit der neuen Praxis in der Grubesallee in Rahlstedt will die KV dabei helfen, die umliegenden Kinderärzte und -ärztinnen zu entlasten - ebenso wie die Notaufnahme des Kinderkrankenhauses Wilhelmstift in dem Stadtteil. Rahlstedt ist der mit Abstand bevölkerungsreichste Stadtteil Hamburgs mit über 90.000 Einwohnern und Einwohnerinnen. Davon sind knapp 18.000 unter 18 Jahren alt.
Finanziert wird die neue Praxis aus dem Strukturfonds, in den die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und die Krankenkassen einzahlen.