Kampf gegen Drogen: Hamburg arbeitet mit anderen Häfen zusammen
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich in Berlin mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sowie den Bürgermeistern von Rotterdam und Antwerpen getroffen, um darüber zu beraten, wie man effektiver gegen den internationalen Drogenschmuggel in den Häfen vorgehen kann.
"Wir wollen den Kampf gegen die internationalen Drogenkartelle noch stärker forcieren", sagte Faeser am Donnerstag in Berlin. "Ein Land alleine kann das nicht gut. Wir müssen versuchen, die Gewaltspirale, die mit den Drogen aus Südamerika bei uns ankommt, zu durchbrechen."
Engere Zusammenarbeit der Häfen beschlossen
Bei dem Treffen wurde eine engere Zusammenarbeit zwischen den deutschen, niederländischen und belgischen Häfen beschlossen. Man will sich regelmäßig treffen und Informationen austauschen. Denn gegen den internationalen Drogenhandel könne man nur gemeinsam vorgehen - da waren sich die Bürgermeister aus Hamburg, Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen sowie die Bundesinnenministerin und ihr niederländischer Kollege einig. Der Kampf gegen den Drogenschmuggel müsse auch schon in Südamerika beginnen - dort, wo die illegalen Drogen auf die Schiffe kommen.
Bürgermeister der Hafenstädte: Kooperation notwendig
"Wenn wir nichts tun, nehmen wir hin, dass gefährdete Teile unserer Städte von der organisierten Kriminalität vereinnahmt werden", sagte Rotterdams Bürgermeister, Ahmed Aboutaleb. Antwerpens Bürgermeister Bart de Wever betonte, dass die Zusammenarbeit notwendig sei, da sonst die Drogenkartelle von einer Stadt in die andere auswichen.
Tschentscher befürchtet Verlagerung nach Hamburg
Tschentscher befürchtet genauso wie die Bürgermeister der anderen Häfen, dass sich der Drogenhandel stärker nach Hamburg verlagern könnte. "Der Drogenschmuggel sucht sich immer neue Kanäle, deshalb brauchen wir eine starke Allianz der Häfen und der Nationalregierungen", sagte er. Es müsse verhindert werden, dass die organisierte Kriminalität wegen des Drogenkonsums und Drogenschmuggels in der Hansestadt zunimmt. Man wolle verhindern, dass Kokainschmuggler Hamburg als leichten Umschlagsort für ihre Drogen begriffen und von Rotterdam oder Antwerpen in die Hansestadt wechselten.
Konferenz in Hamburg am 7. Mai
Im Januar hatte sich eine europäische Hafenallianz gegen Drogenschmuggel gegründet. Unter anderem sollen Zollbehörden gezieltere Kontrollen in den Häfen vornehmen können und Kriminelle mit Unterstützung von Europol und der Europäischen Staatsanwaltschaft effektiver verfolgt werden. Am 7. Mai soll in Hamburg bei einer Konferenz mit EU-Partnern und Staaten aus Südamerika über weitere Schritte zum Schutz der Häfen beraten werden.