KaDeWe-Gruppe mit Hamburger Alsterhaus ist insolvent
Die KaDeWe-Gruppe, zu der auch das Hamburger Alsterhaus gehört, hat Insolvenz angemeldet. Das bestätigte das Unternehmen am Montag. Der Betrieb auch im Alsterhaus mit seinen 200 Angestellten soll aber weitergehen.
Beantragt wurde demnach ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Das Handelsunternehmen betonte, dass vor allem die Mieten an den drei Standorten das Geschäft belasten würden. Neben dem Alsterhaus am Jungfernstieg gehören die Luxus-Kaufhäuser KaDeWe (Berlin) und Oberpollinger (München) dazu. Die hohen Mieten würden "ein nachhaltiges, ertragreiches Wirtschaften nahezu unmöglich" machen.
Ver.di sieht Zukunft für das Alsterhaus
Ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zielt statt auf eine Abwicklung auf die Sanierung eines Unternehmens. Die Chancen für einen Erhalt des 1912 eröffneten Alsterhauses am Jungfernstieg stehen aus Sicht der Gewerkschaft ver.di gut. "Aus unserer Sicht hat das Alsterhaus auf jeden Fall eine Zukunft in dieser Stadt - und gehört zu dieser Stadt", sagte eine ver.di-Sprecherin. "Für die Kolleginnen und Kollegen ist das erstmal eine Katastrophe. Aber wir fordern vom Management die volle Jobsicherheit und eine Perspektive für die Belegschaft." Da sei jetzt das Management gefragt.
50,1 Prozent der KaDeWe Group gehören der Central Group der thailändischen Familie Chirathivat, 49,9 Prozent der Signa Retail. Die Signa-Holding des Investors René Benko hatte bereits im November Insolvenz angemeldet. Seitdem sind immer mehr Unternehmen zahlungsunfähig, an denen der Signa-Konzern beteiligt ist - darunter die Elbtower-Grundstückseigentümerin oder auch Galeria Karstadt Kaufhof.