IG Metall Küste hofft auf mehr Rüstungsaufträge für Werften
Die Rüstungsindustrie gewinnt an Bedeutung - und das spielt auch eine Rolle für Norddeutschland. Die IG Metall Küste hofft, dass wegen neuer Aufträge für die Marine auf den Werften bald wieder mehr Menschen arbeiten als bisher.
Trotz erheblichen Stellenabbau in der jüngsten Vergangenheit, sagte Heiko Messerschmidt von der IG Metall NDR 90,3: "Wir haben noch die Kapazitäten im Schiffbau und damit auch im Marineschiffbau. Wir haben aber in den vergangenen Jahren mächtig verloren auf den Werften. Wir sind jetzt noch bei 14.000 Beschäftigten, nur noch leider, und das heißt, es muss jetzt richtig Bewegung an den Standorten passieren."
Mehr Arbeitsplätze gefordert
Man brauche wieder mehr Arbeitsplätze an den Standorten. Und man brauche mehr Standorte, unter anderem für den Marineschiffbau, so Messerschmidt nach einem Treffen von Werft-Betriebsräten mit der parlamentarischen Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, Siemtje Möller, in Hamburg. Zudem sei mit der von Bundeskanzler Olaf Scholz (beide SPD) ausgerufenen Zeitenwende "die strategische Bedeutung von Werften und Zulieferern für die Sicherheit mehr als deutlich geworden", so die IG Metall.
Verteidigungsministerium verweist auf laufende Abstimmungen
In der Diskussion sind derzeit vor allem fünf mögliche weitere Korvetten der Klasse K130 sowie zwei weitere Fregatten F126, die laut Möller zwar im Zielbild der Marine aufgeführt sind, bislang aber lediglich "immer eine Option" gewesen seien. Sie wies auf laufende Ressortabstimmungen über den Bundeshaushalt hin. "Das heißt, wir wissen noch nicht, was am Ende auch für alle beteiligten Ressorts rauskommt, auch für das Verteidigungsministerium nicht." Im Ministerium glaube man allerdings, dass "wir gute Argumente auf unserer Seite haben", um den Wehretat aufzustocken.
Verschiedene Standorte für Marineschiffbau
Mit der Hamburger Werft Blohm + Voss und ThyysenKrupp Marine Systems (TKMS) und German Naval Yards in Kiel gibt es mehrere Schiffbauer in Norddeutschland. TKMS hatte zudem den Standort Wismar der insolventen MV Werften übernommen, um auch dort Militärschiffe bauen zu können.