Hunderte Hamburger gedenken Erdbeben-Opfer vor dem Rathaus
In Hamburg haben am Montagabend vor dem Rathaus mehr als 2.000 Menschen der Opfer des Erdbebens in Syrien und der Türkei gedacht - etwa doppelt so viele wie erwartet.
Kerzen säumten den Rathausmarkt - eine stille Trauer, ohne politische Parolen und ohne Transparente. Auch der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) gedachte der Opfer. "Wir möchten ein Zeichen setzen, dass es jetzt darauf ankommt, auch über mögliche politische Differenzen hinweg humanitäre Hilfe zu leisten. Und ich glaube, es ist auch nochmal ein Signal an die Hamburgerinnen und Hamburger, sich an den Spendenaktionen zu beteiligen", so Tschentscher.
Trauer um Angehörige und Freunde
Viele auf dem Rathausmarkt trauerten um Angehörige oder um Freunde und Freundinnen. Andere Hamburgerinnen und Hamburger wollten einfach ihre Solidarität zeigen. Doch neben Trauer gab es unter den Teilnehmenden auch Wut über die türkische Regierung - viele machen sie dafür verantwortlich, dass Hilfe zu spät in das Katastrophengebiet kam.
Veit: "Ausmaß der Naturkatastrophe kaum zu begreifen"
Die Veranstaltungen wurden von der Organisation Unternehmer ohne Grenzen, dem DGB Hamburg und dem Interreligiösen Forum Hamburg organisiert. Auch Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD), die Vorsitzende des Interreligiösen Forums Hamburg, Bischöfin Kirsten Fehrs, und die DGB-Hamburg-Vorsitzende Tanja Chawla nahmen an der Veranstaltung teil. "Das Ausmaß der Naturkatastrophe in der Türkei und in Syrien ist kaum zu begreifen, die unzähligen Toten und Verletzen machen uns fassungslos", sagte Veit. Sie dankte allen Menschen, die Spenden sammeln, Betroffene unterstützen, für trauernde Personen da sind und überall in der Stadt ihre Hilfe anbieten.