Hausärzteverband befürchtet Aus vieler Praxen in Hamburg
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) macht Druck: Sie appelliert an den Bundestag, die geplante Reform zum "Honorar-Deckel" für Hausärztinnen und -ärzte zu beschließen - trotz Ampel-Aus.
Das Aus der Ampelkoalition auf Bundesebene bedeutet auch das vorläufige Aus für eine Reihe von Gesetzen. Das betrifft auch die Reform, den Honorar-Deckel für Hausärztinnen und -ärzte mit eigener Praxis abzuschaffen. Also eine Obergrenze an Einnahmen, egal wie viele Patientinnen oder Patienten der Arzt oder die Ärztin behandelt.
Reform hätte besonders in Hamburg geholfen
Die geplante Gesetzesänderung hätte ganz besonders den Praxen in Hamburg und in Berlin geholfen. Denn die Honorare der Ärztinnen und Ärzte sind in diesen Bundesländern am unteren Ende der Skala und sie haben viele Menschen, um die sie sich kümmern müssen.
Viele Ärzte können nur 70 Prozent abrechnen
Viele Hamburger Ärztinnen und Ärzte können nur 70 Prozent der Leistungen abrechnen, die sie erbracht haben. "Es geht nicht darum, eine Leistung abzurechnen, die zukünftig höher vergütet werden soll, sondern es soll die Leistung honoriert werden, die erbracht worden ist", so Schlotzhauer.
Drohen Praxisschließungen?
Der Hausärzteverband befürchtet, dass jetzt eine Reihe von Praxen schließen könnte. Weil es für sie einfach nicht mehr wirtschaftlich sei, weiterzumachen. Und das vor dem Hintergrund, dass es schon viele Praxen gibt, die keine neuen Patientinnen und Patienten mehr aufnehmen.