Wasserschaden: "Haus der Erde" in Hamburg wird noch später fertig

Stand: 02.08.2024 19:50 Uhr

Die Eröffnung eines zentralen Hamburger Uni-Neubaus wird erneut verschoben. Das "Haus der Erde" am Schlump hat einen massiven Wasserschaden erlitten. Die 400 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sowie 2.000 Studierende müssen sich mindestens ein weiteres Semester gedulden.

Ärger ohne Ende: Nach jahrelangem Baustopp durch Planungsfehler sollte der Neubau der Klimawissenschaft eigentlich Anfang kommenden Jahres öffnen. Nun gab es eine erneute Hiobsbotschaft von Finanzsenator Andreas Dressel (SPD): "Wir können heute sehen, dass wir mit einem Wasserschaden in einem wesentlichen Gebäudeteil zu tun haben. Das wirft unseren Zeitplan noch einmal durcheinander, was bitter ist."

Große Mengen Beton müssen ersetzt werden

Im untersten Keller sind bis zu 40.000 Liter Löschwasser aus einem Sprinkleranlagen-Tank gesickert. Festgestellt wurde das nach zwei Tagen. Doch alle Versuche, den Betonboden mit Lüftern zu trocknen, scheiterten. 700 Kubikmeter müssen herausgeschlagen und ersetzt werden.

Fertigstellung zum Ende des Wintersemesters 2025?

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) hofft nun auf eine Eröffnung des Unibaus zum Ende des Wintersemester 2025: "Wir waren wirklich auf der Zielgeraden. Manchmal ist es dann so, dass da noch ein kleiner Rückschlag passiert, aber es ist nicht so, dass uns hier die Puste ausgeht." Die Schadenskosten sind unbekannt, sollen aber von den Baufirmen getragen werden. Vermutlich ist es Pfusch am Bau.

Mehrfach gab es bereits Meldungen darüber, dass der Universitäts-Bau später fertig oder auch deutlich teurer wird - zuletzt war das im Februar der Fall, wegen gestiegener Baukosten.

Reinhard Postelt © NDR Foto: Marco Peter
AUDIO: Wasserschaden am Uni-Neubau (1 Min)

Empörung bei der Hamburger Opposition

Die Oppositionsfraktionen der Hamburgischen Bürgerschaft reagierten empört auf die neue Entwicklung. Die CDU sprach von einem Fiasko. Ein Eröffnungstermin sei noch immer nicht absehbar und die Kosten hätten sich von 180 auf über 425 Millionen Euro erhöht, so Götz Wiese. "Man kann nur hoffen, dass der Senat auch in der Lage ist, die Mehrkosten, die jetzt entstehen, wirklich durchzusetzen." Alleine der Baustellenbetrieb kostet rund eine Million Euro pro Monat.

Die Linke sieht vor allem das Gebäudemanagement Hamburg (GMH) in der Verantwortung. Man werde die GMH und die zuständigen Senatorinnen und Senatoren dazu im Haushaltsausschuss befragen, sagte Norbert Hackbusch.

Die AfD bezeichnet das "Haus der Erde" als "rot-grünes Millionengrab". Alexander Wolf hält fest: "Das ist bitter für den Wissenschaftsstandort Hamburg."

Weitere Informationen
Die Baustelle des Neubaus "Haus der Erde" am Geomatikum der Universität Hamburg. © dpa Foto: Christian Charisius

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Hamburg Journal | 02.08.2024 | 19:30 Uhr

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