Harburg: Ärger um geschlossenes Bootshaus an der Außenmühle
Normalerweise öffnet das Bootshaus an der Außenmühle in Hamburg-Harburg Ende März nach einer Winterpause wieder seine Pforten. Doch noch immer ist das beliebte Ausflugsziel zum Ärger vieler Harburgerinnen und Harburger geschlossen.
Idylle mit Beigeschmack: Dort, wo sonst Familien mit Tretbooten ablegen, herrscht derzeit Stille. Und das bereits seit mehr als einem halben Jahr. Das Bootshaus Harburg - eine gastronomische Institution in Premiumlage - öffnet nicht. Aber warum?
Betreiber verweist auf "behördliche Auflagen"
Seit Jahrzehnten ist das Bootshaus ein Anlaufpunkt für Spaziergängerinnen und Spaziergänger. Außer im Winter, da macht der Betreiber Pause bis Ende März - so steht es zumindest auf der Internetseite des Restaurants. Warum ist das Bootshaus also noch geschlossen? Anrufe und E-Mails des NDR lässt der Betreiber unbeantwortet. Auf Schildern am Bootshaus heißt es "auf Grund behördlicher Auflagen" könne das Restaurant nicht öffnen.
Senat: Keine Anordnung zur Schließung
Das will die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver nicht hinnehmen. In der Antwort des Senats auf eine Anfrage von ihr heißt es: Es gebe keine behördliche Anordnung zur Schließung des Betriebs.
Nachweis über sichere Elektrik fehlt offenbar
Auf Nachfrage beim zuständigen Bezirksamt heißt es, "das Bezirksamt hat festgestellt, dass die elektrischen Anlagen in dem Bootshaus betrieben werden, obwohl sie augenscheinlich nicht den Anforderungen der Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen zu entsprechen scheinen und kein Prüfbericht (...) vorliegt." Also: Kein Nachweis darüber, ob die Elektrik sicher ist.
Die Behörde habe den Betreiber deshalb aufgefordert, die Unterlagen einzureichen. Dies sei bis dato nicht geschehen. Darüber hinaus befindet sich ein Bauantrag wegen Umbauten an dem Gebäude in der Prüfung.
CDU-Politikerin appelliert: "Lösung erarbeiten"
"Das Bootshaus muss wieder öffnen für die Bevölkerung in Harburg", fordert CDU-Politikerin Stöver. "Deshalb müssen sich beide Institutionen an einen Tisch setzen und eine Lösung, einen Kompromiss erarbeiten."
Wann die Harburgerinnen und Harburger am Bootshaus wieder Tretboot fahren und Eis essen können, das bleibt momentan offen.