Hapag-Lloyd rechnet mit deutlichem Gewinnrückgang
Die Hamburger Container-Reederei Hapag-Lloyd erwartet nach den Rekordgewinnen der vergangenen Jahre einen deutlichen Gewinnrückgang. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen nur noch mit maximal einem Viertel so viel Überschuss wie 2022.
"Die Konjunktur hat sich abgekühlt und ein deutlicher Ergebnisrückgang bleibt unausweichlich", sagte Hapag-Lloyd-Vorstandschef Rolf Habben Jansen am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Schwer zu kalkulieren sind laut Habben Jansen auch der andauernde Krieg in der Ukraine, andere geopolitische Konflikte und die Folgen der Inflation. Hapag-Lloyd rechnet jetzt "nur" noch mit einem Gewinn zwischen zwei und vier Milliarden Euro in diesem Jahr.
Frachtraten stark gesunken
2022 hatte die größte deutsche Container-Reederei noch 17,5 Milliarden Euro Überschuss erwirtschaften können. Vor allem, weil die Frachtraten im Zuge der Corona-Pandemie massiv gestiegen waren - also die Preise, die Kundinnen und Kunden für den Transport eines Container bezahlen müssen. Inzwischen liegen die Frachtraten teilweise wieder auf dem Vorkrisen-Niveau.
Stadt Hamburg profitiert von Rekord-Dividende für 2022
Für das vergangene Jahr zahlt Hapag-Lloyd seinen Aktionärinnen und Aktionären eine Rekord-Dividende, insgesamt mehr als elf Milliarden Euro. Allein die Stadt Hamburg kann als einer der größeren Anteilseigner mit rund 1,5 Milliarden Euro rechnen.
Hapag-Lloyd gilt mit einer Flotte von 251 Containerschiffen und einer Transportkapazität von 1,8 Millionen Standardcontainern als die fünftgrößte Reederei der Welt. Das Unternehmen mit gut 14.000 Beschäftigten in 135 Ländern fährt mit seinen 119 Liniendiensten weltweit mehr als 600 Häfen an.