Hamburgs digitales Schiffsregister wächst weiter
Alle Behörden-Akten werden digital geführt, von überall kann man darauf zugreifen: Das ist in Deutschland noch ein weit entferntes Ziel. Beim Schiffsregister aber ist das in Hamburg schon Realität - und zieht immer mehr Bundesländer an.
Verstaubte Akten, in denen steht, wem ein See- oder Binnenschiff gehört, wer früher der Besitzer oder die Besitzerin war und in denen Schulden vermerkt sind. Ein Schiffsregister funktioniert ähnlich wie ein Grundbuch für Häuser und Grundstücke. In Hamburg wird es beim Amtsgericht geführt.
Digitalisierung bringt Vorteile
Schon 2018 hat Hamburg als erstes Bundesland damit begonnen, das Schiffsregister zu digitalisieren. Der Vorteil: Wer einen Auszug braucht, muss den nicht mehr vor Ort und schriftlich beantragen. Das ist besonders wichtig, da Eigner und Eignerinnen sowie Banken und Schiffe ja meistens rund um die Welt verstreut sind.
Immer mehr Bundesländer kommen dazu
"Hamburg kann wirklich stolz auf das digitale Register sein," sagte Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne). Mehrere andere Bundeländer haben ihr Register bereits digital nach Hamburg übertragen, nämlich Berlin, Brandenburg, Bayern, Baden-Württemberg und Teile von Hessen. Gut 8.000 See- und Binnenschiffe sind laut Justizbehörde nun bereits in dem Hamburger Register erfasst. Jetzt kommt Rheinland-Pfalz mit rund 850 Schiffen und schwimmenden Bauwerken hinzu, die in Zukunft von Hamburg aus verwaltet werden.
Hamburger Schiffsregister: Ältester Eintrag von 1889
Der älteste Eintrag im Hamburger Schiffsregister stammt übrigens aus dem Jahr 1889. Eingetragen werden müssen in Deutschland Seeschiffe mit einer Rumpflänge von mehr als 15 Metern. Binnenschiffe sind ab einer Wasserverdrängung von zehn Kubikmetern oder einer Tragfähigkeit von mindestens 20 Tonnen eintragungspflichtig.