Hamburg übertrifft Ziel bei bewilligten neuen Sozialwohnungen

Stand: 28.01.2025 18:59 Uhr

Die Stadt Hamburg hat ihr Ziel bei der Bewilligung neuer Sozialwohnungen im vergangenen Jahr übertroffen. Im kommenden Jahr gibt es bei neu geplanten Sozialwohnungen aber einen Preissprung - einer von mehreren Kritikpunkten der Opposition.

Noch immer lahmt Hamburgs Wohnungsbau insgesamt. Für rund 6.700 neue Wohnungen wurde im vergangenen Jahr der Bau genehmigt. 10.000 sollten es eigentlich werden. Im Bereich Sozialwohnungen hat die Stadt ihr Ziel aber knapp übertroffen. Etwa 3.100 öffentlich geförderte Neubauwohnungen wurden auf den Weg gebracht. Dazu kommen weitere, bei denen die Preisbindung auf verschiedene Weise verlängert wurde.

78.000 Sozialwohnungen insgesamt

Insgesamt bleibe es bei rund 78.000 Sozialwohnungen in Hamburg, sagte Ralf Sommer von der städtischen Investitions- und Förderbank am Dienstag im Hamburger Rathaus. "In der Tat gelingt es uns mit den Bindungen diesen Bestand zu stabilisieren", so Sommer.

Bestand soll ausgebaut werden

Den Bestand zu erhalten und möglichst auszubauen bleibe das Ziel der kommenden zwei Jahre, erklärte Baustaatsrätin Monika Thomas: "Das oberste Ziel ist die Mieten günstig zu halten." Das gelingt wegen der Inflation nur bedingt. Im kommenden Jahr steigt der billigste Quadratmeterpreis einer neugebauten Sozialwohnung von heute 7,10 Euro auf dann 7,85 Euro.

Milliardenschweres Förderprogramm

Mit ihrem Wohnraumförderprogramm plant die Stadt in den kommenden zwei Jahren jeweils 3.000 neue Sozialwohnungen sowie 15.000 Modernisierungen zu fördern. Dafür stellt sie gut 1,8 Milliarden Euro zur Verfügung. Mit dem Geld soll vor allem Wohnraum für Singles und Familien mit geringem Haushaltseeinkommen geschaffen werden. Darunter auch altersfreundlicher Wohnraum.

Kritik der Opposition

Die Oppositionsparteien übten am Dienstag Kritik an der Wohnraumförderung des rot-grünen Senats. Genehmigt heißt noch nicht gebaut, betonte etwa Anke Frieling (CDU). Wirklich fertig geworden seien im vergangenen Jahr nur 2.200 Sozialwohnungen, so Frieling weiter. Ein weiterer Kritikpunkt: Insgesamt hat sich die Zahl der Sozialwohnungen nicht erhöht, denn die fallen nach 30 Jahren aus der Mietbindung und gehen in den freien Markt über. Seit fast zehn Jahren sind es weniger als 80.000 Sozialwohnungen. Dieses Stagnieren kritisierten neben der CDU auch die AfD und die Linke. Heike Sudmann (die Linke) monierte außerdem den geplanten Anstieg beim Quadratmeterpreis.

Oliver Wutke im Studio von NDR 90,3 © NDR Foto: Marco Peter
AUDIO: Bestand an Sozialwohnungen in Hamburg stabil (1 Min)
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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal 18:00 Uhr | 28.01.2025 | 18:00 Uhr

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