Ehemaliger UKE-Chefarzt bestreitet vor Gericht Fehlverhalten
Vor dem Hamburger Arbeitsgericht standen sich am Dienstag erneut das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und ein ehemaliger Chefarzt gegenüber. Dem Arzt war fristlos gekündigt worden - dagegen wehrt er sich und bestreitet die Vorwürfe.
Der Vorsitzende Richter benannte in der mündlichen Verhandlung am Dienstag die konkreten Vorwürfe gegen den Chefarzt. Zusammenfassen lassen sich diese so: Der Chefarzt soll sich mehrfach abfällig und abwertend geäußert haben. Beispielsweise soll er die fachliche Qualifikation von Kollegen in Zweifel gezogen haben. Ihm wird eine klar rassistische Äußerung vorgeworfen. Und sexuell übergriffiges Verhalten gegenüber Kolleginnen. Im Raum steht auch der Vorwurf von Abrechnungsbetrug.
Noch kein Vorwurf gerichtsfest belegt
Jeder einzelne dieser Vorwürfe würde die fristlose Kündigung des Mannes rechtfertigen, so der Vorsitzende Richter. Aber er sagte auch, er sehe überall viel Rauch, aber das Feuer noch nicht. Sprich: Noch ist kein einziger der Vorwürfe gerichtsfest belegt.
UKE muss nun Zeugen benennen
Anfang April könnte deshalb die Stunde der Wahrheit kommen. Denn dann will das Arbeitsgericht zum ersten Mal auch Zeuginnen und Zeugen hören. Die muss das UKE jetzt benennen - und Mitarbeitende davon überzeugen, vor dem Richter Rede und Antwort zu stehen.