Wohnblöcke in Hamburg. © Imago
Wohnblöcke in Hamburg. © Imago
Wohnblöcke in Hamburg. © Imago
AUDIO: Klagen über zu viel Bürokratie (1 Min)

Hamburgs Wohnungsbau-Genossenschaften klagen über Baukosten

Stand: 12.01.2024 12:43 Uhr

Hamburgs Wohnungsbau-Genossenschaften kritisieren die ausufernde Bürokratie. Eine Entschlackung der Bauordnung könne Neubauten deutlich billiger machen, hieß es. Die Genossenschaften wollen demnach kaum noch Wohnungen bauen.

Damit sich ein Neubau rentiert, müsse man zurzeit Kaltmieten von 20 Euro pro Quadratmeter verlangen, rechnet der Verein Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften vor. Doch die Durchschnittsmiete der 136.000 Genossenschaftswohnungen liegt gerade bei 7, 32 Euro. Der Vorsitzende Matthias Saß folgert, deshalb gebe es kaum Neubauplanungen - auch wenn geplante Projekte noch zu Ende gebaut werden.

Und dabei würde es laut Saß Auswege geben. "Ich schätze, dass die Bau- beziehungsweise Sanierungskosten um zehn bis 15 Prozent gesenkt werden könnten, wenn die Stadt die seit Jahren versprochene Entschlackung der Bauordnung endlich umsetzt", sagt er. Bausenatorin Karen Pein (SPD) sagt das zu.

Günstige Kredite für sozialen Wohnungsbau

Vor allem bietet Pein über Hamburgs städtische Förderbank IFW sehr günstige Kredite für den sozialen Wohnungsbau an: ein Prozent Zinsen auf 30 Jahre fest. IFW-Chef Ralf Sommer rief den Genossenschaftern und Genossenschafterinnen bei einem Treffen deshalb zu: "Was wollt ihr denn noch mehr?" Doch die Antwort ist eben: weniger Bürokratie.

VNW: Günstige Zinsen allein helfen nicht

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) sieht die günstigen Zinsen im Sozialwohnungsbau nicht als einzige wahre Lösung. VNW-Direktor Andreas Breitner erklärt: "Die Rendite, die ein Wohnungsunternehmen erwirtschaften muss, ist am Ende Ausdruck der wirtschaftlichen Risiken in den kommenden zwanzig, dreißig Jahren, die es heute mit der Vermietung seiner Wohnungen eingeht." Und das müsse man heute schon einpreisen.

Weitere Informationen
Ein Wohngebäude im Bau vor blauem Himmel. © Imago Images / Müller-Stauffenberg Foto: Müller-Stauffenberg

Wohnungsbau in Altona bricht in diesem Jahr ein

Auch in Hamburg stockt der Wohnungsbau. In Altona wurden 2023 wurden statt 1.500 Wohnungen nicht einmal 600 genehmigt.(28.12.2023) mehr

Balkone an einem Wohngebäude in Harburg. © picture alliance / imageBROKER | Torsten Krüger Foto: Torsten Krüger

Wohnungsbau in Harburg kommt gut voran

Im Bezirk Harburg konnten zwischen Januar und November 831 neue Wohnungen fertiggestellt werden. Unter anderem für Studenten. (26.12.2023) mehr

Bauarbeiter stehen auf einer Baustelle in Hamburg. © picture alliance / dpa Foto: Malte Christians

Experten wollen kostengünstigeren Wohnungsbau in Hamburg

Bei einer Anhörung im Stadtentwicklungsausschuss forderten sie ein Ende der Regelungswut. Abhilfe schaffen soll der neue Bautyp E. (01.12.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 12.01.2024 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Wohnungsmarkt

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Ein Riss ist in der Außenfassade zwischen der West- und Südseite der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg zu sehen. © dpa Foto: Gregor Fischer

Schäden am Hamburger Michel sind größer als vermutet

Die Hamburger Hauptkirche ist eine Dauerbaustelle. Und nun sind bei aktuellen Arbeiten noch mehr Schwachstellen entdeckt worden. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?