Kurzarbeit droht - Senatorin für vergünstigten Industriestrom
In Hamburger Industriebetrieben droht in diesem Herbst wieder Kurzarbeit. Grund seien die hohen Energiepreise, sagt Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD). Gemeinsam mit den betroffenen Unternehmen und der IG Metall fordert sie einen Industriestrompreis, um energieintensive Betriebe zu entlasten.
Wenn die Strompreise so hoch bleiben, dann sieht der Chef von ArcelorMittal in Hamburg schwarz für sein Unternehmen: "Im Herbst und Winter müssen wieder Beschäftigte in Kurzarbeit", sagt Uwe Braun.
Abwanderung der Konzerne soll verhindert werden
Damit ist der Stahlproduzent leider nicht allein, warnt Wirtschaftssenatorin Leonhard. Sie meint: Sollten Betriebe aus Hamburg abwandern, wäre das auch für den Klimaschutz keine gute Nachricht. Denn hier werden Stahl und Aluminium schon jetzt wesentlich umweltfreundlicher produziert als anderswo.
Begünstigter Industriestrompreis als Lösung
Gemeinsam mit der Gewerkschaft IG Metall und den betroffenen Unternehmen setzt sich Leonhard für einen Industriestrompreis ein. Der Staat würde dann Betrieben, die besonders viel Energie verbrauchen, zeitlich befristet Zuschüsse zahlen, bis der Ausbau der erneuerbaren Energien weit genug vorangeschritten ist.
Auf Bundesebende umstrittener Vorschlag
Die Bundesländer unterstützen den Vorschlag. In der Ampel-Koalition ist die Idee allerdings umstritten. Skeptisch sind vor allem der Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP)
und Bundeskanzler Ofaf Scholz (SPD).