Hamburgs Reeder sind besorgt wegen Konflikt um Taiwan
Als Folge der Corona-Pandemie haben deutsche und andere Reeder in den vergangenen Jahren eingefahren. Nun normalisiert sich die Lage wieder, sagt die Präsidentin des Verbands Deutscher Reeder (VDR), Gaby Bornheim. Sorgenvoll blickt die Branche aber auf die Spannungen zwischen China und Taiwan.
China ist mit Abstand der wichtigste Handelspartner für den Hamburger Hafen und auch für Deutschland insgesamt. Doch was passiert, sollte China Taiwan überfallen? Die Schockwellen würden auch die deutschen Reeder zu spüren bekommen. Beispielsweise würde die Straße von Taiwan geschlossen, der Seeweg zwischen China und Taiwan, so Reederpräsidention Gaby Bornheim im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten. Das hätte weitreichende Folgen, denn durch die Straße von Taiwan verlaufen etwa 50 Prozent aller globalen Schifffahrtsrouten.
Reedereien ändern bereits den Umgang mit China
Einzelne Reeder haben bereits jetzt einen kritischen Blick auf ihre China-Verbindungen. Die Hamburger Reederei Döhle etwa bestellt laut Bornheim keine Schiffe mehr bei chinesischen Werften - aus Sorge vor möglichen Sanktionen bei einem chinesischen Angriff. Dabei ist China inzwischen weltweit Schiffsproduzent Nummer 1 und lockt mit vergleichsweise günstigen Preisen. Welche Folgen ein chinesischer Angriff auf Taiwan für den Welthandel insgesamt hätte, so Bornheim, das wolle sie lieber nicht Ende denken.