Hamburger Verband fordert schnellere Bergung von Munition
In Nord- und Ostsee liegen geschätzt 1,5 Millionen Tonnen Weltkriegsmunition. Der Hamburger Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) kritisiert, dass diese nicht schneller geborgen wird.
Anfang Juni hatte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) aufgerufen, endlich die gefährlichen Reste zu bergen. Dafür hat die Werft ThyssenKrupp Marine Systems Plattformen entwickelt. Doch der Bund hat sich immer noch nicht entschieden: Die Verwaltung erteilt noch keinen Auftrag, will eine Testphase.
VSM: Untersuchungen weisen Giftstoffe nach
Das ärgert VSM-Geschäftsführer Reinhard Lüken aus Hamburg: "Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass man tatsächlich schon Giftstoffe nachweisen kann. Und wenn man in den Sommermonaten sieht, wie viele Leute die Ostsee genießen, dann wäre es schon gut, wenn sich die Katastrophe nicht Bahn bricht."
"Das ist einfach zu langsam"
Bernd Hartmann, Vorstand der Kieler Werft ThyssenKrupp Marine Systems, übt ebenfalls Kritik: "Mich ärgert es als Bürger, dass wir nicht vorwärts kommen. Eine Pilotanlage, die dann erstmal drei Jahre getestet wird, das ist einfach zu langsam."
Immerhin stellte die Bundesregierung jetzt 100 Millionen Euro bereit. Soviel kostet allein eine Plattform - doch die wird nicht genügen.