Hamburger Spediteure klagen über Verzögerungen im Hafen
Der Hamburger Hafen gerät immer stärker ins Hintertreffen, das ist der Vorwurf zahlreicher Hamburger Spediteure an die großen Umschlagunternehmen. Hintergrund sind wohl massive Verzögerungen bei der Abfertigung von Containern an den Terminals Eurogate und Burchardkai.
Die Probleme fingen laut den Spediteuren schon vor einigen Jahren an, wurden aber in den vergangenen Wochen immer schlimmer. Für manche Unternehmen hätten die Verzögerungen mittlerweile existenzielle Ausmaße, so Axel Plaß vom Verein Hamburger Spediteure.
Benötigte Slots oft Tage im Voraus vergeben
Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer, die an den Terminals einen Container ab- oder anliefern wollen, müssen sich vorher im sogenannten Slot-Buchungssystem einen Termin buchen. Diese Termine seien aber immer häufiger zum Teil Tage im Voraus ausgebucht. Die Abfertigung verzögere sich, die Stahlboxen müssten oft extra zwischengelagert werden. All das koste Geld und lasse die internationalen Kunden abwandern, so der Spediteursverein.
Die HHLA räumt die Probleme ein, der Grund seien zum Teil Computerprobleme. Man wolle die Schwierigkeiten aber bald beheben. Eurogate wies die Kritik zurück und sieht die Schuld auf Seiten der Spediteure. Diese würden auf Vorrat Slots für Container buchen, dann aber nicht kommen.
Wirtschaftsbehörde lehnt Task Force ab
Die Wirtschaftsbehörde lehnte die Forderung des Spediteursvereins nach einer Art Task Force am Dienstag ab. Laut Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) müssten HHLA und Eurogate ihre Probleme selbst lösen.