Hamburger Reederei Hapag-Lloyd erwirtschaftet Rekord-Gewinn
Die Hamburger Container-Reederei Hapag-Lloyd hat ihren Gewinn im vergangenen Jahr in etwa verdoppelt. Insgesamt hat das Unternehmen vom Ballindamm einen Vorsteuergewinn in Höhe von rund 17,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Davon profitiert auch die Stadt Hamburg.
Außergewöhnlich nennt Hapag-Lloyd den Milliardengewinn. Es sei ein neuer Rekord in der 175-jährigen Geschichte der Hamburger Reederei. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 17,5 Milliarden Euro erzielt worden, teilte die Reederei am Dienstag in Hamburg mit. Im Jahr zuvor lag der Gewinn vor Steuern und Zinsen noch bei 9,4 Milliarden Euro - nach 1,3 Milliarden Euro 2020. Hapag-Lloyd hat besonders vom Nachfrage-Boom während der Corona-Pandemie profitiert. Gleichzeitig war der Schiffsraum knapp, weil viele Schiffe ihre Fahrpläne nicht einhalten konnten. Die Frachtraten - also die Preise, die Kunden für den Transport ihrer Container bezahlen - haben sich vervielfacht. Das macht sich auch deutlich beim Gewinn bemerkbar.
Dividende in Milliardenhöhe für die Stadt Hamburg
Unter dem Strich kann Hamburg auf eine Dividende in Milliardenhöhe für das vergangene Jahr hoffen. Die Stadt ist einer der größeren Anteilseigner - hinter dem Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne und chilenischen Aktionären.
Habben Jansen erwartet Normalisierung des Geschäfts
Nach zwei extrem gewinnträchtigen Jahren rechnet Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen bereits in diesem Jahr mit einer Normalisierung des Containergeschäfts. Die Nachfrage sei bereits deutlich gesunken, denn die Lager seien voll und die Waren müssten erst verkauft werden, ehe neue bestellt und transportiert werden könnten, sagte Habben Jansen.
Mit einem Überangebot bei den Ladekapazitäten rechne er jedoch nicht. Zum einen seien die rechtlichen Anforderungen für den Containertransport gestiegen. Zum anderen müssten etliche Schiffe, die während der Pandemie durchgefahren seien, zur Wartung ins Dock oder würden verschrottet. "In den nächsten drei, vielleicht auch fünf Jahren wird die Verschrottung wieder hochgehen auf 4, vielleicht 4,5 Prozent pro Jahr", sagte Habben Jansen.