Das Containerschiff "Hamburg-Express" der Reederei Hapag-Lloyd wird an einem Terminal abgefertigt. © picture alliance / dpa Foto: Hapag-Lloyd

Hamburger Reederei Hapag-Lloyd erwirtschaftet Rekord-Gewinn

Stand: 01.02.2023 11:46 Uhr

Die Hamburger Container-Reederei Hapag-Lloyd hat ihren Gewinn im vergangenen Jahr in etwa verdoppelt. Insgesamt hat das Unternehmen vom Ballindamm einen Vorsteuergewinn in Höhe von rund 17,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Davon profitiert auch die Stadt Hamburg.

Außergewöhnlich nennt Hapag-Lloyd den Milliardengewinn. Es sei ein neuer Rekord in der 175-jährigen Geschichte der Hamburger Reederei. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 17,5 Milliarden Euro erzielt worden, teilte die Reederei am Dienstag in Hamburg mit. Im Jahr zuvor lag der Gewinn vor Steuern und Zinsen noch bei 9,4 Milliarden Euro - nach 1,3 Milliarden Euro 2020. Hapag-Lloyd hat besonders vom Nachfrage-Boom während der Corona-Pandemie profitiert. Gleichzeitig war der Schiffsraum knapp, weil viele Schiffe ihre Fahrpläne nicht einhalten konnten. Die Frachtraten - also die Preise, die Kunden für den Transport ihrer Container bezahlen - haben sich vervielfacht. Das macht sich auch deutlich beim Gewinn bemerkbar.

Dividende in Milliardenhöhe für die Stadt Hamburg

Unter dem Strich kann Hamburg auf eine Dividende in Milliardenhöhe für das vergangene Jahr hoffen. Die Stadt ist einer der größeren Anteilseigner - hinter dem Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne und chilenischen Aktionären.

Habben Jansen erwartet Normalisierung des Geschäfts

Nach zwei extrem gewinnträchtigen Jahren rechnet Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen bereits in diesem Jahr mit einer Normalisierung des Containergeschäfts. Die Nachfrage sei bereits deutlich gesunken, denn die Lager seien voll und die Waren müssten erst verkauft werden, ehe neue bestellt und transportiert werden könnten, sagte Habben Jansen.

Mit einem Überangebot bei den Ladekapazitäten rechne er jedoch nicht. Zum einen seien die rechtlichen Anforderungen für den Containertransport gestiegen. Zum anderen müssten etliche Schiffe, die während der Pandemie durchgefahren seien, zur Wartung ins Dock oder würden verschrottet. "In den nächsten drei, vielleicht auch fünf Jahren wird die Verschrottung wieder hochgehen auf 4, vielleicht 4,5 Prozent pro Jahr", sagte Habben Jansen.

Das Containerschiff "Hamburg-Express" der Reederei Hapag-Lloyd wird an einem Terminal abgefertigt. © picture alliance / dpa Foto: Hapag-Lloyd
AUDIO: Rekord: Hapag-Lloyd erzielt 2022 Milliardengewinn (1 Min)
Weitere Informationen
Das Containerschiff "Al Nefud" der Reederei Hapag-Lloyd liegt am Containerterminal Burchardkai im Hafen Hamburg. © picture alliance / dpa Foto: Christian Charisius

Hapag-Lloyd: Vorläufiges Ende der Rekord-Geschäfte

Für die Hamburger Reederei ist wohl Schluss mit einem Rekord-Gewinn nach dem nächsten - wie es die ersten neun Monate 2022 war. (14.12.2022) mehr

Das Dreimastvollschiff "Deutschland" im Dienst der Hapag um 1848 (Gemälde, das sich im Besitz von Hapag-Lloyd befindet - Maler: H. Pollack) © Hapag-Lloyd AG, Hamburg

Mit der Hapag von Hamburg in die Welt

Um am lukrativen Post- und Passagierverkehr mit Amerika teilzuhaben, gründen Hamburger Kaufleute 1847 die Schifffahrtslinie Hapag. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 01.02.2023 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Schifffahrt

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Ein Riss ist in der Außenfassade zwischen der West- und Südseite der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg zu sehen. © dpa Foto: Gregor Fischer

Schäden am Hamburger Michel sind größer als vermutet

Die Hamburger Hauptkirche ist eine Dauerbaustelle. Und nun sind bei aktuellen Arbeiten noch mehr Schwachstellen entdeckt worden. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?