Landespsychiatrieplan soll Versorgung in Hamburg verbessern
Mit einem neuen Landespsychiatrieplan soll die Versorgung psychisch erkrankter Menschen in Hamburg neu strukturiert und verbessert werden. Hintergrund ist, dass die Zahl von Psychiatriepatientinnen und -patienten immer weiter steigt und auch immer mehr Menschen in Psychiatrien eingewiesen werden.
Es geht vor allem um die wirklich schweren Fälle. Zum Beispiel um Menschen, die an einer paranoiden Schizophrenie leiden, die suchtkrank und gewalttätig sind und auf der Straße leben. Oder Menschen mit einer schweren Persönlichkeitsstörung, die sich immer weiter von der Außenwelt zurückziehen und suizidgefährdet sind. Hamburgs Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) sagte bei der Vorstellung der Pläne am Dienstag im Rathaus, man wolle künftig keinen dieser Menschen mehr aus den Augen verlieren. Sie sollen nicht mehr durch die Maschen des Hilfesystems fallen.
Gemeindepsychiatrische Verbünde in den Bezirken
Möglich werden soll das unter anderem durch Gemeindepsychiatrische Verbünde. Dabei handelt es sich um eine Art Runden Tisch für jeden der sieben Hamburger Bezirke. Dort vertreten sind die Psychiatrien, die Sucht- und die Wohnungslosenhilfe, aber auch Polizei und Krankenkassen. Sie verpflichten sich zur Zusammenarbeit und sollen für jeden einzelnen der schwerst kranken Menschen einen Hilfeplan erarbeiten.
Bürgerschaft soll Ende Februar über Plan abstimmen
Insgesamt 25 Maßnahmen umfasst der Hamburger Psychiatrieplan. Im Haushalt der Hansestadt sind jährlich rund sieben Millionen Euro für die Umsetzung hinterlegt. Der Senat hatte den Plan bereits am 7. Januar beschlossen. In der Bürgerschaft soll Ende Februar in der letzten Sitzung vor der Bürgerschaftswahl darüber abgestimmt werden.