Hamburger Innenstadt hat jetzt einen Hammaburg-Platz
Hamburg hat jetzt einen Hammaburg-Platz - und zwar genau dort in der Innenstadt, wo die Geschichte der Stadt begann. Das entsprechende Straßenschild wurde am Donnerstagvormittag offiziell enthüllt.
Ohne Hammaburg kein Hamburg - sie gilt seit dem 8. Jahrhundert als Ursprung und ist Namensgeberin der Hansestadt. Der neue Hammaburg-Platz ist eine Grünfläche an der Domstraße in der Hamburger Altstadt. Lange hatte der Platz keinen offiziellen Namen, er wurde im Volksmund nur Domplatz genannt. Seit 2008 gab es Diskussionen darüber, ob an diesem historischen Ort an die Entstehung Hamburgs erinnert werden soll. Landesarchäologe Rainer-Maria Weiss kämpfte jahrelang dafür. Entsprechend zufrieden ist er mit der jetzigen Würdigung und damit, dass "Hamburg jetzt Nägel mit Köpfen macht und sich seiner echten Keimzelle am historischen Ort besinnt". Das sei ganz wunderbar, so Weiss.
Hamburg aus kleinem Kern entstanden
"Als es losging, befand sich hier eine von drei Seiten von Wasser umflossene Landzunge, auf der sich einige Sachsen dachten: Das ist ein perfekter Ort, an der Mündung der Alster in die Elbe, um eine kleine Siedlung mit einer kleinen Burg zu bauen", erläutert Weiss. Hamburg sei zwiebelförmig aus einem kleinen Kern gewachsen und gewachsen. Die Stadt habe Glück gehabt - im Gegensatz zu anderen Städten, die viel bedeutender gewesen seien als Hamburg -, dass diese Entwicklung als Erfolgsgeschichte bis heute anhalte.
Stahlwände zeigen Ausmaße der damaligen Burg
Auf dem neuen Hammaburg-Platz zeigen Stahlwände die Ausmaße der damaligen Burg. "An diesem Ort, an dem vor rund 1.200 Jahren die Hammaburg als Schutzwall für eine kleine Siedlung errichtet wurde, begann die Geschichte Hamburgs", sagte Ralf Neubauer (SPD), Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte, am Donnerstag. Die heutige Platzgestaltung zeichne die lange Geschichte der Stadt nach. "Der Hammaburg-Platz lädt nun auch alle Interessierten dazu ein, die Wurzeln unserer Stadt zu erkunden, ihre Geschichte zu entdecken und damit mehr über diesen wichtigen Teil von Hamburgs Identität zu erfahren", sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD). Gegenüber des Platzes erzählt seit einem Jahr eine neue kostenlose Ausstellung die Geschichte des Ortes und von Hamburgs Anfängen.
Hammaburg wurde später aufgegeben
Im Schutz der Hammaburg errichtete der Missionar Ansgar den Angaben nach im Jahr 834 die erste Holzkirche als Missionsstützpunkt für die Christianisierung der Wikinger und Slawen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die ursprüngliche Burg aufgegeben und an ihrer Stelle entstanden bedeutende Bauwerke wie der erste steinerne Dom Hamburgs, der Mariendom. Dieser prägte bis zu seinem Abbruch im Jahr 1807 das Stadtbild.