Beschlossen: Hamburg bekommt eine Karl-Lagerfeld-Promenade
Hamburg bekommt eine Karl-Lagerfeld-Promenade. Auch andere Straßen und Plätze werden neu benannt. Das hat die Senatskommission für die Benennung von Verkehrsflächen beschlossen.
Fünf Jahre nach seinem Tod würdigt nun auch seine Vaterstadt Hamburg den einzigartigen Modeschöpfer. Die Karl-Lagerfeld-Promenade liegt zentral am Alsterfleet, ist aber nur gut 150 Meter lang. Sie ist ein Fußweg am Neuen Wall in Verlängerung der Alsterarkaden.
Im Herzen Hamburgs liegt auch der neue Hammaburg-Platz. Die Grünfläche an der Domstraße wird nach der Hammaburg aus dem achten Jahrhundert benannt.
Weitere Straßen und Plätze werden umbenannt
Der Angelika-Landwehr-Stieg in Horn wird der Gründerin des "Theaters das Zimmer" gewidmet, nicht zu verwechseln mit dem "Theater im Zimmer". Finkenwerder bekommt einen Eduard-Bargheer-Park neben der Gorch-Fock-Halle, benannt nach dem Maler Bargheer.
Auch zwei bisher kaum bekannte Frauen werden geehrt: In Wilhelmsburg erinnert bald der Magret-Thiede-Park an die bei der großen Sturmflut 1962 ertrunkene Frau. Und In Barmbek-Süd ist ein kleiner Weg Ingeburg Morgenstern gewidmet, eine der ersten Busfahrerinnen Hamburgs.
In Rahlstedt erinnert der 22.000 Quadratmeter große Hanni-Schult-Park südlich der Stargarder Straße künftig an Hansjürgen Schult. Er war langjähriger erster Vorsitzender des Bürgervereins Oldenfelde.
Änderung von zwei NS-belasteten Straßennamen
In Bergedorf werden zwei NS-belastete Straßennamen umbenannt. Die nach Richard Schorr benannte Schorrhöhe heißt künftig Schwaßmannhöhe. Schorr war Direktor der Hamburger Sternwarte und unterstützte seit 1933 NS-Verfolgungsmaßnahmen gegen andere Astronomen. Gewürdigt wird stattdessen Professor Arnold Schwaßmann, er war Observator an der Hamburger Sternwarte und an der Sternwarte auf dem Gojenberg in Bergedorf.
Zudem wird in Bergedorf der nach Carl Erich Elingius benannte Elingiusplatz in Otto-Möller-Platz umbenannt. Der Architekt Elingius war im Herbst 1940 zum "Vertrauensarchitekt" der Deutschen Arbeitsfront ernannt worden und profitierte durch große Aufträge vom NS-Regime, etwa für das NSDAP-Gauhaus. Der Platz erinnert künftig an den Widerstandskämpfer Otto Johann Heinrich Möller, der im April 1945 im Zuchthaus Bützow-Dreibergen oder während der Deportation dorthin an einer Ruhrerkrankung starb. Möller war Mitglied der Widerstandsorganisation "Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe".