Hamburger Energie-Experte für Nachbesserungen bei Heizungsgesetz
Wie wird Heizen klimafreundlicher? Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) muss immer neue Kritik an seinem geplanten Heizungsgesetz einstecken. Auch aus Hamburg kommt jetzt Experten-Kritik.
Einer der wichtigsten Hamburger Energie-Experten sagte im Gespräch mit NDR 90,3: Das Wirtschaftsministerium mache zwar einen guten Job - das Gesetz sollte dennoch nachgebessert werden oder ganz auf den Prüfstand kommen. "Der Gesetzentwurf hat die richtige Stoßrichtung, will aber zu viel regulieren", sagt Sebastian Averdung. Der Diplom-Ingenieur ist Vorstands-Chef des "Clusters Erneuerbare Energien Hamburg", einem einflussreichen Zusammenschluss von Unternehmen und Hochschulen, die gemeinsam die Energiewende voranbringen wollen.
Experte hofft auf Änderungen
Averdung hofft deshalb darauf, dass das Gesetz im Bundestag noch verändert wird. Und er kann sich sogar einen ganz neuen Anlauf für ein neues Heizungsgesetz vorstellen. Denn der bisherige Entwurf setze zu stark auf Eingriffe in die Marktwirtschaft, meint der Energieexperte.
Forderung: CO2-Ausstoß teurer machen
Besser wäre es möglicherweise, die Energiewende durch eine konsequente CO2-Bepreisung voranzutreiben - also den Ausstoß von Kohlendioxid schrittweise teurer zu machen. Averdung greift damit einen Vorschlag auf, den am Wochenende auch ein wichtiger Potsdamer Klimaforscher gemacht hatte. Gleichzeitig betont er: Grundsätzlich seien Wärmepumpen der richtige Weg. Eine ideologische Debatte über das Heizungsgesetz helfe dem Klimaschutz nicht weiter, so Averdung.