Hamburg und Marseille wollen viel voneinander lernen
Die Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und dem französischen Marseille steht nach 65 Jahren vor einer Neuausrichtung. Das ist das Ergebnis einer dreitägigen Besuchsreise von Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne).
Ein Schüler- und Kulturaustausch - das stand am Anfang dieser Partnerschaft als Teil der deutsch-französischen Aussöhnung. Ebenso ein enger Austausch zwischen den Feuerwehren beider Städte. All das soll weiter gepflegt werden, aber es kommen auch neue Bereiche der Zusammenarbeit dazu. Denn es gibt viele Gemeinsamkeiten der Hafenmetropolen - und beide können voneinander lernen, glaubt Fegebank. "Klimawandel ist ein ganz zentrales Thema für uns und wie sich Städte auf den Klimawandel nicht nur vorbereiten, sondern wie man es auch schafft, ihn anzugehen, sich anzupassen."
Bei Migration und Integration voneinander lernen
Weiteres Themen, bei denen man von Hamburg aus auf Marseille schaue, seien die Migration und auch die Integration. Dort wolle man genau gucken, wie die französische Hafenstadt handele, weil dort viele Menschen ankämen, aber viele auch schon in zweiter, dritter oder vierter Generation lebten. Am Freitag hatte Fegebank "SOS Mediterranée" besucht, einen deutsch-französischen Verein zur Seenotrettung im Mittelmeer.
Marseille und Hamburg wollen gemeinsam forschen
Neues Kernstück der Partnerschaft soll aber die Wissenschaft werden. Dabei geht es um Innovation im Hafen- und Logistikbereich, vor allem aber um medizinische Forschung. Hier haben die Universitäten beider Städte eine Zusammenarbeit verabredet und die Städte ein Abkommen zur Antibiotika-Forschung unterzeichnet, die sie gemeinsam intensivieren wollen.
Städtepartnerschaft seit 1958
Hamburg und Marseille sind seit 1958 Partnerstädte. Die Partnerschaft besteht damit länger als der deutsch-französische Freundschaftsvertrag von 1963.