Fegebank besucht Seenotrettung in Marseille
Ein zentrales Haus für Vereine und engagierte Bürgerinnen und Bürger mitten im Herzen der Innenstadt - das gibt es in Hamburgs Partnerstadt Marseille. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) zeigte sich bei ihrem Besuch von der Idee begeistert.
Rund 400 Vereine, Verbände und Bürgerinitiativen haben in Marseille eine gemeinsame Anlaufstelle in bester Innenstadtlage, mithilfe der Stadt. Sie gibt finanzielle Unterstützung, Büros oder zumindest einen Briefkasten. Und dieses Maison des Associations, übersetzt das Haus der Verbände oder Vereine, ist sowohl Schaufenster als auch Austauschbörse für viele engagierte Menschen in Marseille. "Die Stadt ist arm, sozial gespalten und hat damit viele Probleme. Aber sie sucht auch nach Wegen, das Miteinander zu fördern - und das liefert durchaus Ideen für Hamburg", sagt Fegebank.
"Sterben auf Flüchtlingsrouten - eine Schande für Europa"
Besonders hat sich Hamburgs Zweite Bürgermeisterin bei diesem Besuch für "SOS Mediterranée" interessiert, einen deutsch-französischen Verein zur Seenotrettung im Mittelmeer. Das Sterben auf den Flüchtlingsrouten finde in Marseille praktisch vor der Haustür statt, so Fegebank. Es sei eine Schande für Europa, dass so viele Menschen im Meer ertrinken.
Städtepartnerschaft seit 1958
Um die Zusammenarbeit weiter auszubauen, ist Fegebank zum 65-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft mit Marseille in die Mittelmeer-Metropole gereist. Dort besuchte sie unter anderem die Feuerwehr, wo es um Brandbekämpfung im Hafen ging. Außerdem unterzeichnete sie ein Abkommen zur Antibiotika-Forschung - die wollen Marseille und Hamburg gemeinsam intensivieren. Hamburg und Marseille sind seit 1958 Partnerstädte. Die Partnerschaft besteht damit länger als der deutsch-französische Freundschaftsvertrag von 1963.