Hamburg schafft 126 neue Stellen in der Steuerverwaltung
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) schafft mehr als 120 neue Stellen in der Hamburger Steuerverwaltung. Außerdem ist der Neubau einer Finanzakademie im Stadtteil Horn für alle Studierenden geplant.
Fachkräftemangel droht auch in der Hamburger Steuerverwaltung. Die Konkurrenz um gut ausgebildete Expertinnen und Experten ist groß: Ob private Kanzleien oder andere Landesverwaltungen - sie alle bedienen sich gern beim Hamburger Nachwuchs.
Steuerverwaltung soll gestärkt werden
Angesichts steigender Steuerfälle will der rot-grüne Senat die Steuerverwaltung stärken und in die Ausbildung investieren. Ein entsprechendes Paket habe der Senat bei seiner ersten Sitzung im neuen Jahr beschlossen, sagte Dressel (SPD) am Dienstag im Rathaus. Es sehe 126 neue höherwertige Stellen, verbesserte Möglichkeiten für Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger vor.
Dressel will frische Fachkräfte an die Stadt binden
Die Zahl der Auszubildenden hat sich seit 2010 verdoppelt - auf jetzt jährlich gut 250. Mehr sei derzeit kaum leistbar, sagt Dressel. "Das machen Ausbilderinnen und Ausbilder eben neben ihrer Regeltätigkeit und natürlich muss noch Steuervollzug und Steuervollzug stattfinden", so Dressel. Umso wichtiger sei es deshalb, die frischen Fachkräfte auch an die Stadt zu binden und ihnen Aufstiegschancen zu bieten. Nun nimmt Dressel vier Millionen Euro in die Hand.
Neue Finanzakademie für 650 Studierende
Und auch die Ausbildung selbst wird auf neue Füße gestellt - mit einem modernen, zeitgemäßen Akademieneubau direkt am U-Bahnhof Horner Rennbahn für 650 Studierende, alle Jahrgänge zusammengenommen. "Die Vorbereitung einer finalen Realisierungsentscheidung durch Senat und Bürgerschaft wird noch bis Ende 2024 angestrebt", sagte Dressel. Mit der Fertigstellung wäre dann in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre zu rechnen.
Hamburg hat bundesweit die viertmeisten Steuerfälle
Im Verhältnis zur Einwohnerzahl verzeichne Hamburg die viertmeisten Steuerfälle bundesweit. 2022 seien in der Stadt rund 46 Milliarden Euro Steuern vereinnahmt worden. Die zu bearbeitenden Fallzahlen stiegen im Schnitt um zwei bis drei Prozent pro Jahr - und entsprechend auch die Arbeitsbelastung der rund 3.700 Bediensteten der 14 Hamburger Finanzämter, sagte Dressel.