Hamburg Wasser nimmt neues Windrad in Betrieb

Stand: 27.04.2023 16:38 Uhr

Für Hamburg ist es die 68. Windenergieanlage, für Hamburg Wasser die vierte: Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) und Hamburg-Wasser-Chef Ingo Hannemann haben am Donnerstag symbolisch den Hebel für ein neues Windrad umgelegt.

Die 180 Meter hohe Anlage auf dem Gelände des Klärwerks Dradenau in Waltershof soll pro Jahr etwa 9.000 Megawattstunden Windstrom erzeugen - und damit etwa 3.600 Tonnen CO2 einsparen. Sechs Millionen Euro wurden investiert. "Wir nutzen den Strom hauptsächlich zur Abwasserreinigung", erläuterte Hannemann. Hamburg Wasser wolle bis 2030 alle Anlagen zu 100 Prozent mit regenerativer Energie versorgen. Zurzeit sei man bei rund 80 Prozent. Um das Ziel zu erreichen, will das Unternehmen vier weitere Windkraftanlagen bauen - drei in Hamburg, eine in Schleswig-Holstein.

Es sollen um die 100 Windräder in Hamburg werden

Die neue Windkraftanlage ist die 68. in Hamburg. Vom Bund gibt es die Zielmarke, bis 2032 0,5 Prozent der Fläche in der Hansestadt für Windkraft auszuweisen. Bei der Frage, wie viele neue Windräder dazu kommen, wollte sich Umweltsenator Kerstan am Donnerstag nicht festlegen. Insgesamt würden es wohl um die 100 werden, vermutete er. "Die Standortsuche läuft." In einigen Wochen könne man Einzelheiten nennen.

Umweltsenator Jens Kerstan (l.) und Ingo Hanneman von Hamburg Wasser starten auf dem Gelände des Klärwerks Dradenau eine neue Windenergieanlage. © picture alliance/dpa Foto: Marcus Brandt
AUDIO: Hamburg Wasser nimmt Windenergieanlage in Betrieb (1 Min)

Kerstan: Keine Anlagen in Naturschutzgebieten

Kerstan hält es weiterhin für möglich, auch ohne die von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ins Spiel gebrachte Nutzung von Landschafts- und Naturschutzflächen die Ziele zu erreichen. Er setzt auf Flächen im Hafen. Ein Problem sei aber die Höhenbegrenzung für Windkraftanlagen im Flächennutzungsplan. "Mittlerweile gibt es eigentlich gar keine Hersteller mehr, die so kleine Anlagen errichten", sagte der Senator. Zudem müsse im Umfeld des Flugzeugbauers Airbus die Flugsicherheit beachtet werden.

Weitere Informationen
Das Rotorblatt eines Windrades wird verlagert © Screenshot

Hamburger Klärwerk bekommt neues Windrad

Kommt die Windkraft in Hamburg zu langsam voran? Zuletzt hatte es Kritik am Senat gegeben. Auf der Dradenau wird gerade ein Windrad montiert. (12.02.2023) mehr

Ein Segelschiff fährt im Wind auf der Elbe vor zwei Windrädern im Hafen. © picture alliance/dpa | Jonas Walzberg Foto: Jonas Walzberg

Windräder in Hamburg: Naturschutzgebiete keine Tabu-Zonen mehr

Der Senat denkt offen über Windkraft in Naturschutzgebieten nach. Hamburgs CDU und NABU sind dagegen. (27.01.2023) mehr

Ein Strommast mit Sonnenstrahlen und blauem Himmel im Hintergrund. © Fotolia.com Foto: Gina Sanders

Stromproduktion in Hamburg geht deutlich zurück

In Hamburg ist die Stromproduktion deutlich gesunken. Hauptgrund ist nach Angaben des Senats die Abschaltung des Kohlekraftwerks Moorburg. (23.01.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | 27.04.2023 | 17:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Windenergie

Energiewende

Energie

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Hamburgs Antisemitismusbeauftragter Stefan Hensel © Berthold Fabricius

Stefan Hensel bleibt Hamburgs Antisemitismus-Beauftragter

Darauf hat sich der Senat verständigt. Hensel übernimmt das Ehrenamt für weitere drei Jahre. Im Interview mit NDR 90,3 zieht er eine Zwischenbilanz. mehr