Hamburger Volksinitiative gegen Gendern übergibt Unterschriften
Die Hamburger Volksinitiative gegen das Gendern hat am Freitag im Rathaus mehr als 16.000 Unterschriften übergeben. Sie fordert, dass in Behörden, Universitäten und Schulen nicht gegendert wird.
Genau 16.457 Unterschriften in mehreren Aktenordnern erhielt der Senat von der Initiative. Nach Angaben eines Senatsvertreters werden sie nun mit dem Melderegister abgeglichen. Erforderlich sind 10.000 Unterschriften von Wahlberechtigten, damit der Senat feststellen kann, dass die Volksinitiative zustande kommt. Laut Hamburger Volksgesetzgebung kann die Bürgerschaft dann einen von der Initiative vorgelegten Gesetzentwurf beschließen. Tut sie es nicht, wäre als nächster Schritt der Weg für ein Volksbegehren frei. Dafür werden dann rund 66.000 Unterschriften benötigt.
Initiative fordert "Sprache, die gängig ist"
Die Volksinitiative lehnt Gendersternchen und Doppelpunkte in Wörtern ab - und auch Formulierungen wie SchülerInnen. Die Bürger wollten eine Gemeinschaftssprache, sagte Sabine Mertens, Initiatorin der Volksinitiative, bei der Übergabe der Unterschriften: "Die Sprache, die gängig ist, die die Bürger im Leben sprechen. Und insofern ist einfach die Bitte, sich auch daran zu halten, dass unsere Regierung nicht mit mehr oder weniger erzieherischem Duktus uns eine Sprache abverlangt, die niemand spricht und auch nur wenige verstehen." Deshalb dürften Verwaltung und Bildungseinrichtungen keine Gendersprache benutzen.
Unterstützung von der CDU - Fegebank gegen Verbot
Unterstützt wurde die Initiative unter anderem von der Hamburger CDU, von der allein über 3.000 Unterschriften gekommen seien, wie Mertens sagte. Hamburgs Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) hat sich wiederholt gegen ein generelles Verbot der Gendersprache in Verwaltung und Behörden ausgesprochen. In Hamburg sei weder in der Verwaltung noch in der Schule oder an der Uni die Gendersprache vorgeschrieben. Es müsse aber möglich sein, sie zu benutzen.