Hamburg: Beschäftigte im öffentlichen Dienst streiken für mehr Geld
Heute findet in Hamburg ein großer Warnstreik statt, der viele Bereiche des öffentlichen Dienstes betrifft. Dazu aufgerufen hatte die Gewerkschaft ver.di. Hintergrund ist ein Tarifkonflikt.
Mit Beginn der Nachtschicht am Hamburger Flughafen begannen die Warnstreiks im öffentlichen Dienst in der Hansestadt. Sie sollen am Airport nach Angaben von ver.di bis zum Ende der Spätschicht am Donnerstag dauern. Die Auswirkungen für Flugreisende waren am Morgen kaum spürbar. "Einige Mitarbeitende aus diversen Bereichen am Flughafen sind an dem Streik beteiligt, zum Beispiel aus der Flugzeugabfertigung. Aber wir haben momentan Normalbetrieb mit vereinzelten Wartezeiten", sagte eine Flughafen-Sprecherin.
Über 1.000 Demonstrierende in der Innenstadt
![Menschen demonstrieren in der Innenstadt während eines Warnstreiks im öffentlichen Dienst. Menschen demonstrieren in der Innenstadt während eines Warnstreiks im öffentlichen Dienst. © Marcus Brandt/dpa](/nachrichten/hamburg/warnstreik2948_v-contentgross.jpg)
Die Gewerkschaft hatte auch Beschäftigte von Krankenhäusern, Kitas, der Stadtreinigung, und Theatern zum Warnstreik aufgefordert. Betroffen sind unter anderem das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und die Asklepios-Kliniken. Ebenso die Elbkinder-Kitas, die Behindertenhilfe sowie "Fördern & Wohnen". Also alle Unternehmen, bei denen nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt wird. Trotz Schnee und Kälte kamen am Vormittag über 1.000 Mitarbeitende des öffentlichen Dienstes zu einer Demo in der Innenstadt zusammen. Ole Borgard von ver.di sprach von "mehreren Tausend Streikenden quer durch die Stadt".
Viele Elbkinder-Kitas geschlossen
Laut Borgard haben viele Elbkinder-Kitas wegen des Warnstreiks geschlossen. "Wir hoffen da auf die Solidarität der Elternschaft", sagte er. Im Vorfeld des Warnstreiks hatte es bereits auf der Elbkinder-Homepage geheißen: In manchen Kitas und GBS-Standorten ist eine Betreuung der Kinder nur eingeschränkt oder aber gar nicht möglich ist. Daher müssen wir manche Eltern bitten, eine andere Betreuung für ihr Kind zu organisieren." In den Krankenhäuser sind die OP-Säle laut ver.di im Notbetrieb.
Viertägiger Warnstreik bei der Stadtreinigung
Die Beschäftigten bei der Stadtreinigung sollen sogar für vier Tage die Arbeit niederlegen. Bis Sonntag soll also keine Müllabfuhr und keine Straßenreinigung tätig sein - mit Ausnahme des Winterdienstes. Die Abfuhr der gelben Hamburger Wertstofftonnen und -säcke soll stattfinden, allerdings bleiben neun Recyclinghöfe geschlossen, wie die Stadtreinigung auf ihrer Internetseite ankündigte.
Ver.di fordert ein Lohn-Plus von acht Prozent
Hintergrund des Warnstreiks ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes. Ver.di will vor der nächsten Verhandlungsrunde in der kommenden Woche den Druck erhöhen. Die Gewerkschaft fordert ein Lohn-Plus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro zusätzlich.
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