Hamburg: Kerstan lobt Habecks Heizungspläne
Hamburgs Umwelt- und Energiesenator Jens Kerstan (Grüne) begrüßt die Überlegungen in Berlin zu einem früheren schrittweisen Aus von Öl- und Gasheizungen. Ein Entwurf des Bundeswirtschaftsministeriums zur Gesetzesnovelle sieht vor, bereits ab dem kommenden Jahr bei Erneuerungen nur noch Anlagen zuzulassen, die überwiegend mit Erneuerbaren Energien laufen.
"Wir müssen schnell handeln", sagte Kerstan am Dienstag im Gespräch mit NDR 90,3. Er freue sich, dass die Bundesregierung "beim Klimaschutz das Tempo anzieht, anstatt Vorreiter wie Hamburg auszubremsen". Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will einem Bericht zufolge den Einbau neuer Öl- und Gasheizungen schon ab dem kommendem Jahr quasi untersagen. Der Entwurf ist laut dem Ministerium aber noch nicht final.
Heizungstausch: Hamburg plante neue Regel erst ab 2027
Als erstes Bundesland hatte Hamburg im Entwurf des neuen Klimaschutzgesetzes einen Anteil von 65 Prozent Erneuerbarer Energien beim Heizungstausch festgeschrieben - allerdings erst ab 2027. Der Vorschlag aus Berlin sieht den Schritt nun bereits ab 2024 vor. Experten und Expertinnen gehen davon aus, dass nur Fernwärme-Anlagen, Wärmepumpen und Biomasse-Kessel den dann erforderlichen Anteil Erneuerbarer Energie von 65 Prozent schaffen werden.
Entwurf sieht generelles Ende von Öl- und Gasheizungen vor
Auch vorgesehen in dem Entwurf aus Berlin: Die Nutzung von fossilen Heizungsanlagen solle generell nach 30 Jahren Betriebsdauer verboten werden. Spätestens 2045 sollen dann alle Öl- und Gasheizungen ausgetauscht sein, weil ihr Betrieb dann komplett verboten werden solle. Bei Schäden an Heizungen soll es eine Übergangszeit von drei Jahren geben, bis die entsprechenden Vorgaben erfüllt werden müssten.
Im Gegensatz zu den Ländern stünden dem Bund andere Instrumente und finanzielle Mittel zur Verfügung, um ein solches Vorhaben schneller voranzutreiben, erläuterte Kerstan. Die Zeit der Appelle in Sachen "Klimawandel stoppen" sei längst vorbei. Jede Debatte darüber, ob wir ein Ziel schneller erreichen können, sei zu begrüßen, so Kerstan.