"Hamburg Express": Mega-Frachter von Hapag-Lloyd getauft

Stand: 04.11.2024 20:38 Uhr

Die "Hamburg Express" ist knapp 400 Meter lang und 61 Meter breit. Das riesige Containerschiff der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd wurde am Montag von Eva Maria Tschentscher, der Frau des Hamburger Bürgermeisters Peter Tschentscher, getauft.

Die "Hamburg Express" ist das siebte Schiff einer Serie von insgesamt zwölf Frachtern. Die Neubauten der Serie sind nach Angaben der Reederei die größten Containerschiffe, die jemals unter deutscher Flagge gefahren sind. Wie eine Felswand ragte der in Südkorea gebaute Frachter am Burchardkai 60 Meter hoch, vollbepackt mit Containern der Reederei Hapag-Lloyd. Neun Lagen Container sind auf dem Deck, zehn Lagen befinden sich unter Deck. Die "Hamburg Express" kann bis zu 23.660 Standardcontainer laden. Es ist das fünfte Schiff, das seit den 1970er-Jahren den Namen "Hamburg Express" trägt.

Das Containerschiff "Hamburg Express" liegt am Burchardkai. © NDR Foto: Screenshot
AUDIO: "Hamburg Express": Riesen-Frachter in Hamburg getauft (1 Min)

Frau von Hamburgs Bürgermeister ist Taufpatin

Taufpatin Eva Maria Tschentscher, die Frau des Hamburger Bürgermeisters, war beeindruckt von der Dimension des Schiffs und löste souverän den Mechanismus aus. Die Champagnerflasche zersprang sofort. Tschentscher sagte: "Ich wünsche Dir und Deiner Besatzung allzeit gute Fahrt - und stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel."

Antrieb mit Flüssiggas möglich

Ihr Mann betonte, das Flaggschiff Hamburgs stehe für eine saubere Schifffahrt. Die "Hamburg Express" wird überwiegend mit Flüssiggas (LNG) betrieben, das 25 Prozent weniger CO2 ausstößt als der zweite Schiffsantrieb, der mit Schiffsdiesel läuft. Die "Dual-Fuel"-Maschine ist zudem für nicht-fossile und damit klimaneutrale Brennstoffe wie Bio-Methan oder e-Methan geeignet.

Jungfernfahrt nach China

Das Containerschiff "Hamburg Express" der Reederei Hapag-Lloyd liegt bei seiner Taufe am Containerterminal Burchardkai im Hamburger Hafen. Taufpatin Eva-Maria Tschentscher (Mitte) steht vor dem Schiff. © picture alliance / dpa Foto: Christian Charisius
Eva Maria Tschentscher taufte die "Hamburg Express".

"Die Schiffstaufe unterstreicht die tiefe Verbundenheit zwischen Hamburg und Hapag-Lloyd, die mehr als 175 Jahre zurückreicht", sagte Bürgermeister Tschentscher. Die Reederei ist zu 14 Prozent im Besitz der Stadt. Hapag-Lloyd verfügt nach eigenen Angaben über 287 moderne Containerschiffe. Am Abend verlässt die "Hamburg Express" mit Kapitän Henning Dost Hamburg wieder - es geht auf die Jungfernreise nach China. Der Frachter soll auch künftig zwischen Asien und Hamburg im Liniendienst fahren.

Kritik des NABU

Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg, kritisierte im Vorfeld der Taufe, dass Flüssigerdgas trotz einiger Vorteile immer noch Methan sei und damit ein Treibhausgas, das über einen Zeitraum von 100 Jahren rund 30 Mal klimaschädlicher sei als CO2, falls es als Methanschlupf in die Umwelt gelange. "Besonders bei der Exploration, in der Versorgungskette aber auch bei der Verbrennung von fossilem LNG im Motor entsteht erheblicher Methanschlupf, der den Treibhauseffekt beschleunigt, jedoch kaum dokumentiert oder gemessen wird."

Weitere Informationen
Elke Büdenbender steht in Hamburg mit einem Blumenstrauß vor dem Containerschiff "Berlin Express" der Reederei Hapag-Lloyd, das in Hamburg getauft wurde. © picture alliance / dpa Foto: Marcus Brandt

"Berlin Express": Größtes deutsches Containerschiff in Hamburg getauft

Hapag-Lloyd-Chef Habben Jansen sprach von einem "Meilenstein" für die Hamburger Reederei. Taufpatin war Deutschlands First Lady Elke Büdenbender. (02.10.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 04.11.2024 | 19:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Schifffahrt

Hamburger Hafen

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Polizisten stehen vor einem Haus im Hamburger Stadtteil Ottensen, dessen Fassade eingestürzt ist. © picture alliance / dpa Foto: Bodo Marks

Eingestürzte Fassade in Ottensen: Kein Prozess nach Strafzahlung

Vor drei Jahren ist in Hamburg bei einer Explosion eine Fassade zerstört worden. Nun ist das Verfahren abgeschlossen - ohne Prozess. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?