"Hamburg Express": Mega-Frachter von Hapag-Lloyd getauft
Die "Hamburg Express" ist knapp 400 Meter lang und 61 Meter breit. Das riesige Containerschiff der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd wurde am Montag von Eva Maria Tschentscher, der Frau des Hamburger Bürgermeisters Peter Tschentscher, getauft.
Die "Hamburg Express" ist das siebte Schiff einer Serie von insgesamt zwölf Frachtern. Die Neubauten der Serie sind nach Angaben der Reederei die größten Containerschiffe, die jemals unter deutscher Flagge gefahren sind. Wie eine Felswand ragte der in Südkorea gebaute Frachter am Burchardkai 60 Meter hoch, vollbepackt mit Containern der Reederei Hapag-Lloyd. Neun Lagen Container sind auf dem Deck, zehn Lagen befinden sich unter Deck. Die "Hamburg Express" kann bis zu 23.660 Standardcontainer laden. Es ist das fünfte Schiff, das seit den 1970er-Jahren den Namen "Hamburg Express" trägt.
Frau von Hamburgs Bürgermeister ist Taufpatin
Taufpatin Eva Maria Tschentscher, die Frau des Hamburger Bürgermeisters, war beeindruckt von der Dimension des Schiffs und löste souverän den Mechanismus aus. Die Champagnerflasche zersprang sofort. Tschentscher sagte: "Ich wünsche Dir und Deiner Besatzung allzeit gute Fahrt - und stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel."
Antrieb mit Flüssiggas möglich
Ihr Mann betonte, das Flaggschiff Hamburgs stehe für eine saubere Schifffahrt. Die "Hamburg Express" wird überwiegend mit Flüssiggas (LNG) betrieben, das 25 Prozent weniger CO2 ausstößt als der zweite Schiffsantrieb, der mit Schiffsdiesel läuft. Die "Dual-Fuel"-Maschine ist zudem für nicht-fossile und damit klimaneutrale Brennstoffe wie Bio-Methan oder e-Methan geeignet.
Jungfernfahrt nach China
"Die Schiffstaufe unterstreicht die tiefe Verbundenheit zwischen Hamburg und Hapag-Lloyd, die mehr als 175 Jahre zurückreicht", sagte Bürgermeister Tschentscher. Die Reederei ist zu 14 Prozent im Besitz der Stadt. Hapag-Lloyd verfügt nach eigenen Angaben über 287 moderne Containerschiffe. Am Abend verlässt die "Hamburg Express" mit Kapitän Henning Dost Hamburg wieder - es geht auf die Jungfernreise nach China. Der Frachter soll auch künftig zwischen Asien und Hamburg im Liniendienst fahren.
Kritik des NABU
Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg, kritisierte im Vorfeld der Taufe, dass Flüssigerdgas trotz einiger Vorteile immer noch Methan sei und damit ein Treibhausgas, das über einen Zeitraum von 100 Jahren rund 30 Mal klimaschädlicher sei als CO2, falls es als Methanschlupf in die Umwelt gelange. "Besonders bei der Exploration, in der Versorgungskette aber auch bei der Verbrennung von fossilem LNG im Motor entsteht erheblicher Methanschlupf, der den Treibhauseffekt beschleunigt, jedoch kaum dokumentiert oder gemessen wird."