Halbjahresbilanz: 214 Menschen aus Hamburg abgeschoben
Mehr als 13.000 Geflüchtete sind im ersten Halbjahr nach Hamburg gekommen. Aber nicht alle können bleiben. Rund 200 Menschen hat Hamburg von Januar bis Juni in ihre Heimatländer oder in einen Drittstaat abgeschoben.
In Hamburg sind im ersten Halbjahr weniger Menschen abgeschoben worden als im gleichen Vorjahreszeitraum. 214 Menschen - darunter auch Kinder - mussten die Stadt per Flugzeug, Bus oder Auto verlassen. Dagegen gab es laut Senat aber sehr viel mehr sogenannte freiwillige Ausreisen als im ersten Halbjahr 2022. Mehr als 400 Menschen haben sich dazu entschlossen, einer drohenden Abschiebung zuvorzukommen - fast doppelt so viel wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Viele von ihnen hatten sich nur bis zu einem Jahr in Hamburg aufgehalten, einige haben aber auch mehr als zehn Jahre in der Hansestadt gelebt.
Mehr als 500 geplante Abschiebungen gescheitert
Die Zahlen fragt regelmäßig die Bürgerschaftsabgeordnete der Linken, Carola Ensslen, beim Senat ab. Der Antwort zufolge sind auch mehr als 500 geplante Abschiebungen aus Hamburg in den beiden ersten Quartalen gescheitert - und zwar weil man die Menschen nicht antraf, sie krank waren oder ihr Anwalt rechtliche Schritte eingeleitet hatte.
Bundesweit wurden in diesem Jahr fast 7.900 Menschen abgeschoben, das sind knapp 29 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.