Hafen, Müllabfuhr und Behörden: Weitere Warnstreiks in Hamburg
Stillstand bei Fähren und Müllabfuhr: Hamburgerinnen und Hamburger müssen sich heute wegen eines Warnstreiks erneut auf Einschränkungen im Alltag einstellen. Auf der Elbe kam der Containerschiffsverkehr zum Erliegen.
Laut der Gewerkschaft ver.di sind zu den Arbeitsniederlegungen Beschäftigte von der Stadtreinigung, der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) sowie den Theatern und Bühnen aufgefordert. Auch bei der Bundesagentur für Arbeit und dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie wird für Donnerstag zum Warnstreik aufgerufen.
Weil der Lotsenversetzdienst im Hafen streikt, wurde der Containerschiffsverkehr auf der Hamburger Elbe lahmgelegt. Lotsenpflichtige Schiffe könnten den Hafen derzeit nicht mehr anlaufen oder verlassen, sagte ein Sprecher der HPA. Der Lotsenversetzdienst bringt die Elb- und Hafenlotsen von und zu den Seeschiffen.
HADAG-Fähren ebenfalls betroffen
Ver.di hat auch bei dem städtischen Fährlinienbetreiber HADAG zu einem Warnstreik aufgerufen. Bei den Hafenfähren werde es voraussichtlich am Donnerstag gar keinen Betrieb geben. Das teilte die HADAG mit. Fahrgästen wird empfohlen, auf Busse und Bahnen auszuweichen. Die Hochbahn will deswegen bei den Buslinien 150 und X86 zusätzliche Busse einsetzen.
Mehrtägige Einschränkungen bei der Müllabfuhr
Die Beschäftigten der Stadtreinigung sind von Donnerstag bis einschließlich Montag, 3. März, zum Arbeitskampf aufgerufen. Die Stadtreinigung teilte mit, dass es dadurch voraussichtlich zu Einschränkungen bei der Straßenreinigung, bei der Müllabfuhr und bei der Abholung von Sperrmüll kommen wird. Die Recyclinghöfe in Wandsbek, Billbrook und Bahrenfeld sollen mit Notbesetzungen öffnen, andere könnten aber ganz geschlossen bleiben.
Auch Behörden und Ämter streiken
Zusätzlich sind am Donnerstag Beschäftigte der Stadt Hamburg zu einem weiteren Warnstreik für eine tarifliche Regelung zur Altersteilzeit aufgerufen. Dabei geht es um die Mitarbeitenden der Bezirksämter, Behörden und Landesbetriebe, die nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) beschäftigt sind. Auch am Hamburger Flughafen wird seit Mittwochabend gestreikt.
Gemeinsame Demo am Alten Elbtunnel
Um 9 Uhr sind die Beschäftigten aller Bereiche zu einer gemeinsamen Demonstration am Alten Elbtunnel zusammengekommen. Von da aus zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Gewerkschaftshaus weiter. Ver.di rechnete im Vorfeld nach eigenen Angaben mit bis zu 3.500 Menschen. Bereits am Dienstag gab es im öffentlichen Dienst Warnstreiks.
Verhandlungen laufen seit Ende Januar
Bis zur dritten Verhandlungsrunde am 14. und 15. März will ver.di die Arbeitskampfmaßnahmen intensivieren. Hintergrund für die Aktionen sei, dass es bisher kein Angebot der Arbeitgeber für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen gegeben habe.
Seit Ende Januar laufen die Verhandlungen über einen neuen Haustarifvertrag. Ver.di fordert eine Laufzeit von zwölf Monaten. Die Löhne sollen um 18 Prozent steigen, was einen Unterschied von mindestens 625 Euro ausmachen soll.
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