Greenpeace fordert ein Verbot von Privat-Flügen
Die Umweltschützerinnen und -schützer von Greenpeace sehen das Klima durch eine steigende Zahl an Privat-Flügen in Europa gefährdet. Die Organisation mit Sitz in Hamburg fordert darum ein Verbot von Privatjets.
Laut einer Analyse des Forschungsinstituts CE Delft sei die Zahl der privaten Jet-Flüge in ganz Europa im vergangenen Jahr um 64 Prozent angestiegen - auf 572.806 Flüge, kritisiert Greenpeace. Schon 2021 habe das Niveau der Privat-Flüge wieder das von vor der Corona-Pandemie erreicht. Allein die Flüge im Jahr 2022 hätten knapp 3,4 Millionen Tonnen CO2-Emissionen verursacht. Das entspreche der Jahresmenge von 555.000 EU-Einwohnern, heißt es in der am Donnerstag vorgestellten Studie.
Deutschland bei privaten Flügen an dritter Stelle
Deutschland ist demnach - hinter Großbritannien und Frankreich - das Land mit den drittmeisten Privatflügen. Die bundesweit insgesamt 58.424 Flüge haben laut Studie 208.645 Tonnen Kohlendioxid freigesetzt. Am häufigsten wurden dabei die Strecken Berlin-Köln, Berlin-London und München-London geflogen.
Greenpeace: Reiche fliegen, Arme leiden darunter
"Während Superreiche mit Privatjets fliegen, als gäbe es kein Morgen, leiden ärmere Menschen aus dem globalen Süden am stärksten unter den Konsequenzen der Klimakrise", sagte Lena Donat, die Mobilitätsexpertin von Greenpeace. Klimaschädliche Privatjets seien die rücksichtsloseste Form der Mobilität - und gehörten deshalb verboten. Erfasst wurden laut Greenpeace nur Flüge mit privaten Flugzeugen, die mindestens drei Sitze haben. Nicht registriert wurden hingegen Rundflüge oder Starts an Klein-Flugplätzen ohne IATA-Kennung.
Erst zu Jahresbeginn hatte der NDR gemeinsam mit der "Süddeutschen Zeitung" über die Zahl von 94.000 Business-Flügen in Deutschland berichtet.
Hinweis: In einer früheren Version unseres Artikels hieß es, die kürzeste registrierte sei eine 15 Kilometer lange Strecke gewesen. Dies war nicht korrekt.