Ein Auto fährt in Hamburg an einem festinstallierten Blitzer vorbei. © Shotshop | K-H Spremberg
Ein Auto fährt in Hamburg an einem festinstallierten Blitzer vorbei. © Shotshop | K-H Spremberg
Ein Auto fährt in Hamburg an einem festinstallierten Blitzer vorbei. © Shotshop | K-H Spremberg
AUDIO: Rekord-Einnahmen für Hamburg durch Blitzer (1 Min)

"Goldener Blitzer": Hamburg hält Spitze bei Einnahmen durch Raser

Stand: 26.10.2024 12:35 Uhr

In keiner anderen deutschen Stadt wird so viel geblitzt wie in Hamburg, das sagt die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV). Entsprechend hoch sind auch die Einnahmen, die die Stadt erzielt.

33,9 Millionen Euro - so viel Geld hat Hamburg laut DAV im vergangenen Jahr für zu schnelles Fahren eingenommen, mehr als alle anderen Städte. Das kam bei einer Befragung der Städte heraus. Und dabei wurden nur fest installierte Anlagen und Blitzanhänger berücksichtigt. Nimmt man noch die Einnahmen hinzu, die durch mobile Handlaser oder in Polizeifahrzeugen installierte Provida-Messanlagen erzielt wurden, flossen laut Hamburger Innenbehörde sogar 44,13 Millionen Euro an Bußgeldern in die Kassen der Stadt.

Auszeichnung "Goldener Blitzer" für Hamburg

Wegen dieser hohen Einnamen hat Hamburg die DAV-Auszeichnung "Goldener Blitzer" gewonnen. Laut dem Verein übersteigen allein die 33,9 Millionen Euro die Kosten für Installation und Wartung der Blitzer schon um mehr als das 60-fache. Pro Einwohner habe Hamburg so 17,77 Euro durch die Blitzer eingenommen - was allerdings unter dem bundesweiten Wert von 19,87 Euro liege. Auf die Zahl der in der Stadt zugelassenen Pkw heruntergebrochen, liege Hamburg mit 41,76 Euro aber deutlich über dem Bundesschnitt von 31,90 Euro. Die meisten Einnahmen wurden laut DAV durch den Blitzer an der Amsinckstraße in Fahrtrichtung Elbbrücken erzielt. Schon 2022 hatte Hamburg die DAV-Liste der "Blitzermillionäre" angeführt, im vergangenen Jahr laut des Vereins dann nicht an der Umfrage teilgenommen.

Weniger Städte beteiligen sich an der Befragung

Auch in diesem Jahr habe die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV wieder 150 deutsche Städte nach ihren Blitzereinnahmen im Jahr 2023 gefragt. Nur 43 hätten verwertbaren Fragebogen zurückgeschickt, 22 davon stimmten der Veröffentlichung ihrer Daten zu. Im vergangenen Jahr hätten das noch 36 getan. "Der Rückgang der Beteiligung am 'Goldenen Blitzer' spricht Bände", sagte Daniela Mielchen vom Geschäftsführenden Ausschuss der Arbeitsgemeinschaft. Während viele Städte Autofahrerinnen und -fahrer zunehmend zur Kasse bitten würden, werde es offenbar immer unbequemer, offenzulegen, wie hoch die daraus resultierenden Einnahmen seien.

Weitere Informationen
Ein mobiler Blitzer steht auf dem Anhänger eines Autos. © picture alliance / Maximilian Koch Foto: Maximilian Koch

Hamburg erreicht Rekord-Einnahmen mit mobilen Blitzern

Mehr als 44 Millionen Euro hat die Stadt vergangenes Jahr an Bußgeldern eingenommen. Für das meiste Geld sorgten die mobilen Blitzer. (30.01.2024) mehr

Ein mobiler Blitzer in Hamburg ist beschmiert und beklebt. © picture alliance

Hamburger Polizei zählt mehr beschädigte Blitzer

Insgesamt wurden bis Ende Oktober 107 Fälle von Sachbeschädigungen registriert. Besonders häufig betroffen sind die mobilen Blitzer. (03.11.2023) mehr

Eine Blitzer-Anlage in Hamburg. © NDR

Temposünder bescheren Hamburg hohe Einnahmen

Eine Blitzeranlage an der Amsinckstraße hat zwischen Januar und August achtmal so viele Verstöße registriert wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. (24.09.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal 18:00 Uhr | 26.10.2024 | 12:35 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Die Fregatte "Rheinland-Pfalz (F 225)" der Deutschen Marine auf der Ostsee © picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde Foto: Christian Ohde

Blockierte Ostsee hätte große Auswirkungen auf Hamburg

Die Ostsee ist wichtig für den Handel - und für Hamburgs Wirtschaft. Seit dem Krieg in der Ukraine ist die Lage dort aber unsicherer geworden. mehr