Finanzierung der Sprach-Kitas in Hamburg gesichert

Stand: 10.01.2023 13:26 Uhr

Die Sprachförderung in Hamburger Kitas ist gerettet. Weil der Bund die Finanzierung gestrichen hatte, stand das Programm auf der Kippe. Am Dienstag stellte die Sozialbehörde klar: Es geht weiter, Hamburg übernimmt die Finanzierung.

"Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schüssel zur Welt ist" - so hatte die Bundesregierung ihr Förderprogramm beworben. Kitas, an denen viele Kinder schlecht Deutsch sprechen, bekamen eine halbe Stelle für die Sprachförderung finanziert. In Hamburg ist das fast jede vierte Kita. Die Kosten betragen rund zehn Millionen Euro pro Jahr. Elf Jahre lang hat der Bund gezahlt und in dieser Zeit sind gut funktionierende Strukturen mit entsprechenden Fachkräften entstanden.

Ab 2024 Zusammenlegung von Förderprogrammen

Integration und Chancengleichheit - da spiele Sprache eine zentrale Rolle, mahnten Sozial- und Elternverbände. Auch Linke und CDU in der Bürgerschaft forderten, das Programm in Hamburg zu erhalten, nachdem es Ende Juni endgültig ausläuft. Jetzt erklärte die Sozialbehörde, sie finanziere die Sprach-Kitas bis zum Jahresende mit fünf Millionen Euro aus Landesmitteln. Von 2024 an werden das Bundesprogramm "Sprach-Kitas" und das Landesprogramm "Kita-Plus", das besonders belasteten Kitas zusätzliche Mittel für ihre personelle Ausstattung zur Verfügung stellt, in ein gemeinsames Programm überführt, wie die Sozialbehörde mitteilte.

Sprache "Schlüssel für Bildungs- und Chancengerechtigkeit"

Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) erklärte, Sprache sei "ein zentraler Schlüssel für die Bildungs- und Chancengerechtigkeit aller Hamburger Kinder". Das gelte vor allem für Kinder aus Familien, in denen Deutsch nicht als Muttersprache gesprochen wird. Mit der Fortführung des Bundesprogramms biete Hamburg den beteiligten Kitas Planungssicherheit.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 10.01.2023 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Bildung

Kinderbetreuung

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Ein Riss ist in der Außenfassade zwischen der West- und Südseite der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg zu sehen. © dpa Foto: Gregor Fischer

Schäden am Hamburger Michel sind größer als vermutet

Die Hamburger Hauptkirche ist eine Dauerbaustelle. Und nun sind bei aktuellen Arbeiten noch mehr Schwachstellen entdeckt worden. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?